90 Jahre BMW Automobilbau

29.01.2019 - Wolfram Nickel/SP-X

Motoren für Flugzeuge und Zweiräder haben BMW bekannt gemacht, zum Autobau kam der heute global größte Konzern für Premiummodelle aber ausgerechnet durch in Lizenz gefertigte Kleinstwagen. Der Beginn einer automobilen Achterbahnfahrt, die erst mit den Modellen der Neuen Klasse zu einem kontinuierlichen Höhenflug wurde.

Gegen den 88 kW/120 PS starken BMW 2002 ti war Opels Manta A längsdynamisch chancenlos  Foto: BMWSP-X/Köln. Es sind gute Nachrichten, mit denen BMW gerade in das 90. Jahr weißblauer Automobilproduktion gestartet ist. Lieferten die Münchner doch 2018 über 2,1 Millionen Fahrzeuge aus und damit genügend Einheiten für den ersten Platz im Ranking der größten Premiummarken. Ganz anders, nämlich mit preiswertem Fahrspaß und ohne Premiumfeatures sollten dagegen 1929 die ersten BMW Automobile punkten. Dazu übernahmen die durch Motorräder und Flugaggregate bereits bekannt gewordenen Bayerischen Motoren Werke die traditionsreiche Thüringer Fahrzeugfabrik Eisenach und den dort als Dixi in Lizenz gebauten winzigen englischen Austin Seven. Kleinwagen gab es damals viele, aber BMW fand für den Dixi eine Nische, die ihm auf Anhieb Kultstatus garantierte: Der gerade einmal drei Meter messende Zwerg startete eine Sportkarriere und tatsächlich sicherte sich der Typ BMW 3/15 PS sofort den Sieg bei der berüchtigten Rallye „Internationale Alpenfahrt“. Den nächsten Coup landeten die Bayern mit dem BMW 303, der 1933 kompakte Limousinen in der gehobenen Klasse gesellschaftsfähig machte. Für Furore sorgte der 303 durch einen temperamentvollen Sechszylinder und mit einem Kühlergrill in Form einer Doppelniere. Es war der eigentliche Beginn der BMW-Story und zahlloser legendärer Modelle von der Knutschkugel Isetta über die ersten V8, die flinken „02“-Typen bis zum elektrischen i3, die sämtlich neue Wege wagten, es aber auch an Drama nicht missen ließen.

In diesem Showroom präsentierte BMW anno 1929 seine Produkte in der damaligen Reichshauptstadt Berlin  Foto: BMWVielleicht lag es daran, dass der Dixi in der Weltwirtschaftskrise geboren wurde und dennoch rund 16.000 Käufer fand. Jedenfalls blieb BMW das Glück bis heute gewogen, selbst wenn das Schicksal des Autobauers bereits besiegelt schien. So das erste Mal im Jahr 1945 als das Werk Eisenach, die Heimat der BMW Automobile, an die sowjetischen Besatzer verlorenging und BMW in München ganz von vorne beginnen musste. Während in Eisenach für die neuen Eigentümer unter BMW- und EMW-Logo erfolgreiche Vorkriegstypen wie 326 und 340 weitergebaut wurden, setzte die Münchner BMW-Führung 1951 alles auf eine Karte. Die liebevoll Barockengel genannten BMW 501/502 waren die ersten deutschen Nachkriegsmodelle der Luxusklasse und glänzten mit dem weltweit ersten Leichtmetall-V8. Fast wäre der Achtender sogar Kanzler Konrad Adenauers Staatskarosse geworden, hätte der Politiker bei einer Probefahrt nicht seinen Hut verloren. Eine Legende. Wahr ist dagegen der Promihype um den 1956 lancierten V8-Roadster BMW 507, den sogar Elvis Presley oder Alain Delon kauften.

Geld in die chronisch klamme Kasse der Bayern brachte trotzdem allein der Kabinenroller Isetta auf Basis einer Lizenz des italienischen Herstellers Iso. BMW machte das von Motorradmotoren angetriebene Vehikel zum Bestseller in seiner Klasse, was jedoch nicht verhinderte, dass BMW 1959 vor dem finanziellen Aus stand und der Verkauf an Daimler-Benz unabwendbar schien. Doch dann wurden die Weichen im letzten Augenblick Richtung Zukunft gestellt durch den finanziellen Einstieg der bis heute engagierten Industriellenfamilie Quandt. Wichtiger Bestandteil des Rettungsprogramms war der BMW 1500, der als sportliche Mittelklasse auf der IAA 1961 debütierte – und zwar exakt auf der Ausstellungsfläche, die eigentlich für die Borgward Isabella gebucht worden war. Borgward war jedoch insolvent und BMWs „Neue Klasse“ der Typen 1500 bis 2000 kam gerade recht, die so entstandene Nische bei den dynamischen Familien- und Businesslimousinen zu füllen.

Mit Isetta und 502 reichte das BMW-Portfolio in den 50er-Jahren vom Kleinstwagen bis zur Luxuslimousine  Foto: BMWKurze Zeit schien, als ob BMW mit Glas aus dem niederbayerischen Dingolfing ein Konkurrent erwachsen könnte. Allerdings übernahm sich dieser vom Goggomobil bis zum V8-Coupé agierende Autobauer finanziell – und wurde 1966 von BMW übernommen. Seitdem ist Dingolfing ein wichtiges Werk für die Münchner und mit einem ehemaligen Glas-Modell begann für BMW die Auslandsfertigung. Zu Golden Sixties wurde diese Dekade für BMW aber auch durch die zweitürigen 1600-2 bis 2002 tii, die alle Sportfahrerherzen im Sturm gewannen. Wieder hatte BMW eine Nische aufgetan, zudem bahnten die schnellen 02-Typen der 1975 lancierten 3er Serie den Weg. Zurück in die Oberklasse fand BMW 1968 durch dynamische Sechszylinder-Limousinen und Coupés mit 2,5 bis 3,3 Liter Hubraum, die einen reizvollen Kontrast zur konservativen Mercedes S-Klasse boten.

Dieser automobile Wachstumskurs beschleunigte sich seit 1970 unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim. Wohl kein Manager hat ein deutsches Automobil-Unternehmen in der Nachkriegszeit so geprägt wie von Kuenheim. Heute kaum mehr vorstellbare 23 Jahre lang stand er an der Spitze von BMW und führte die jetzt noch bestehenden Modellreihen ein - den 3er, 5er, 6er, 7er und 8er. In von Kuenheims Ära fallen die nachhaltigen Bekenntnisse zum Lifestylekombi Touring und zum viersitzigen bügelfreien Cabriolet, damals mutige  Karosseriekonzepte, die rasch reüssierten und viele Konkurrenten fanden. Der BMW-Chef machte die BMW Motorsport GmbH mit Modellen wie M1, M3 und M5 zur leistungsstärksten Macht in München und er baute neue Werke. Das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, Südafrika und schließlich in den USA, wo 1995 der BMW Z3 die Roadster-Tradition fortführte und 1999 mit dem BMW X5 der Schritt ins SUV-Segment erfolgte.

1956 brachte BMW den von Stars begehrten, wirtschaftlich jedoch erfolglosen Roadster 507 auf den Markt  Foto: BMWIn jenem Jahr beendete von Kuenheim auch seine Tätigkeit als BMW-Aufsichtsratschef – während die Autofirma unter der einzigen, dafür gigantischen Fehlentscheidung von Kuenheims litt: Die Übernahme des maladen Rover-Konzerns. Wie einst beim allerersten Austin-Lizenzmodell Dixi waren es jetzt wieder Engländer, die BMWs Geschicke beeinflussten. Und wie schon 1929 beim Dixi, aber auch 1955 bei der Isetta, demonstrierte BMW, dass die Bayern nicht nur die teuren Klassen können, sondern auch kleine Kultstars kreieren. Kaum hatte BMW die verlustreiche Rover Group im Jahr 2000 verkauft, erwies sich der in München erdachte „New Mini“ mit Modellvarianten von Cooper über Cabrio bis hin zu Crossover als auflagenstarker Segen fürs Unternehmen.

Gleiches galt übrigens auch für den Einstieg ins SUV-Segment exakt zum richtigen Zeitpunkt. Aus dem X5 der Jahrtausendwende wurde eine ganze Modellfamilie, die heute von X1 bis X7 reicht und sich auch in China zum Wachstumstreiber entwickelte. Ob BMW bei der Mobilität von morgen ebenfalls das Glück auf seiner Seite hat? Experimentierfreudig sind die Bayerischen Motoren Werke jedenfalls. Abzulesen an der 2010 gegründeten Submarke BMW i für Elektrofahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen sowie deren Serientypen, dem skurrilen i3 und dem Plug-in-Racer i8, die beide zumindest durch ihre Formensprache Emotionen freisetzen. Ob der Kompakt-SUV iX3 kommendes Jahr als erstes Massenmodell elektrifizieren wird? Klarheit gibt es spätestens beim nächsten BMW-Jubiläum.

Wolfram Nickel/SP-X

Technische Daten

Chronik:

1916: Die Wurzeln von BMW finden sich in den Unternehmen von Karl Rapp und Gustav Otto. Die Flugmaschinenfabrik Gustav Otto mutiert 1916 zur Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW). Aus den Rapp Motorenwerken geht 1917 die Bayerische Motoren Werke GmbH hervor, die 1918 in eine AG transformiert wird. 1922 geht die BMW AG mit Namen und allen Rechten über an die BFW. Das BFW-Gründungsdatum, der 7. März 1916, wird dadurch zum Gründungsdatum des Unternehmens BMW

1917: Mit den bayerischen Landesfarben wird das BMW-Logo vorgestellt. Ab 1929 wird es in der Werbung auch als rotierender Propeller dargestellt 

1922: BMW zieht in die Werkshallen der BFW am Münchner Oberwiesenfeld. Dort befinden sich bis heute Stammwerk und Konzernzentrale von BMW

1923: Das erste Motorrad, die BMW R 32 wird präsentiert. Dies bereits mit Boxermotor mit quer zur Fahrtrichtung liegenden Zylindern und Kardanantrieb

1928: BMW kauft die Fahrzeugfabrik Eisenach und beginnt im Folgejahr dort und im Werk Berlin Johannisthal mit dem Automobilbau. Erster BMW-Pkw ist ein zunächst von der Fahrzeugfabrik Eisenach gebauter Kleinwagen des Typs Dixi 3/15 nach einer Lizenz des englischen Austin Seven. Unter BMW trägt der 3/15 nur den Rufnahmen Dixi, heißt aber offiziell 3/15

1929: Am 22. März 1929 startet BMW im thüringischen Eisenach mit der Fertigung des Modells BMW 3/15 DA (DA = Deutsche Ausführung). Ursprünglich ist der Dixi ein Rechtslenker (so wie der Austin Seven). Als BMW 3/15 DA mutiert der Dixi zum Linkslenker. Die von BMW weiterentwickelte Version DA2 erhält eine größere Karosserie, gefertigt vom Spezialisten Ambi-Budd in Berlin. Die Endmontage des Fahrzeugs erfolgt ebenfalls in Berlin

1930: Einführung der 18 PS leistenden Sportversion BMW Wartburg DA3

1932: Der neue, oberhalb des 3/15 positionierte Kleinwagen BMW 3/20 trägt als erstes Auto das BMW-Markenzeichen mit stilisiertem Propeller

1933: Die Modellvielfalt nimmt zu durch die Typen 303 und 309. Der BMW 303 verfügt über einen neu konstruierten Sechszylindermotor und zeigt erstmals den BMW-typischen Kühlergrill in Form einer Doppelniere

1934: Einführung der Modelle BMW 315 und 319. Da der Flugzeugbau in Deutschland staatlich gefördert wird, gliedert die BMW AG ihre Sparte Flugmotoren in die BMW Flugmotorenbau GmbH aus. Bis 1945 bleibt der Flugmotorenbau für BMW das wichtigste Geschäftsfeld

1936: Produktionsbeginn für den legendären Roadster BMW 326. Der eigens für den 326 entwickelte Ventiltrieb über Stoßstangen und Kipphebel trug zur überlegenen Leistung des Triebwerks bei. Die BMW AG und die BMW Flugmotorenbau GmbH gründen die Flugmotorenfabrik Allach GmbH. Im Werk Allach erfolgt die Großserienproduktion von Flugmotoren

1937: Die legendären Coupés und Cabriolets bzw. Roadster BMW 327 und 328 gehen in Serie. Neu sind außerdem die Modellreihen 320 und 321

1938: Doppelsieg in seiner Klasse für den BMW 328 bei der Mille Miglia  

1939: Vorstellung und Serienstart für die große Baureihe BMW 335. BMW übernimmt die Bramo Motorenwerke und gliedert das Werk Spandau als BMW Flugmotorenwerke Brandenburg GmbH in die BMW AG ein

1940: Sensationssieg bei der Mille Miglia für den BMW 328 mit neuer Stromlinienkarosserie

1941: Kriegsbedingte Unterbrechung der Pkw-Produktion

1944: Mit dem Fernaufklärer Arado 234 startet BMW ins Jetzeitalter, denn BMW rüstet dieses Flugzeug mit Strahltriebwerken aus

1945: Das Werk Eisenach liegt in der sowjetischen Besatzungszone und geht verloren. Die US-Militärregierung befiehlt die Demontage der BMW Werke München und Allach. Die Mehrzahl der Maschinen wird abgebaut und zur Reparation ausgeführt. Dennoch beginnt in den Werken Milbertshofen und Berlin schon 1945 eine provisorische Produktion, nun von Haushaltsgeräten. Dagegen läuft im beschlagnahmten Werk Eisenach die Fertigung von Autos für die sowjetischen Besatzer an

1948: Im März wird das Motorrad BMW R 24 vorgestellt als Weiterentwicklung des Vorkriegstyps BMW R 23

1949: Die BMW R 24 entwickelt sich zum Bestseller

1951: Auf der IAA wird das erste Nachkriegsauto von BMW vorgestellt, der BMW 501. Mit dem BMW 501 positioniert sich BMW in der Luxusklasse, allerdings ist das Fahrzeug ebenso wie die folgenden Typen 502, 503 und 507 kein wirtschaftlicher Erfolg

1954: BMW erwirbt vom italienischen Hersteller Iso eine Lizenz zum Bau des Motocoupés Isetta, das ein Jahr später bei BMW als Isetta 250 in Serie geht und von Motorradmotoren angetrieben wird. Die BMW Isetta wird mit weit über 100.000 gebauten Einheiten das erfolgreichste Rollermobil der Nachkriegsära. Neues BMW-Flaggschiff ist der 502 mit einem V8-Motor als erstem deutschen Achtzylinder der Nachkriegsära

1955: Die vom Designer Albrecht Graf Goertz gezeichneten Coupés und Cabriolets BMW 503 und der Roadster BMW 507 werden weltweit gefeiert

1956: Neu ist die stärkere Isetta 300. Der Motorradmarkt bricht in Deutschland weitgehend zusammen. Im Jahr 1954 konnte BMW noch fast 30.000 Motorräder verkaufen, 1956 nur die Hälfte und 1957 gerade einmal 5.400 Einheiten. Krisenstimmung bei BMW, die Bilanz weist ein Defizit von über sechs Millionen Mark aus

1957: Im Dezember startet die Produktion des Kleinstwagens BMW 600, von dem bis Ende 1959 immerhin rund 35.000 Einheiten ausgeliefert werden

1959: Der BMW 502 verfügt als erste deutsche Limousine über Scheibenbremsen. Daimler-Benz macht ein Sanierungsangebot für BMW. Doch Kleinaktionäre und Belegschaft lehnen dies auf der Hauptversammlung am 9. Dezember ab. Zudem engagiert sich die Familie Quandt finanziell noch stärker als bisher im Unternehmen. Modellpolitischer Hoffnungsträger wird der Kleinwagen BMW 700, der im selben Jahr in Serie geht und sich zu einem der auflagenstärksten deutschen Kleinwagen der frühen 1960er Jahre entwickelt. Unter Quandt und mit staatlichen Überbrückungshilfen wird BMW ab 1960 saniert

1961: Neu ist das BMW 700 Cabrio. Auf der IAA präsentiert BMW das Modell 1500 als ersten Vertreter der sogenannten „Neuen Klasse“ aus sportlichen Mittelklasselimousinen der Typen 1500 bis 2000 ti. Damit besetzt BMW den Platz, den bisher die Borgward Isabella innehatte. Borgward ist insolvent und BMW nutzt schon die Borgward-Standfläche auf der IAA für die Vorstellung des neuen Typs. Der BMW 1500 begeistert das Publikum und die Auftragseingänge übertreffen die Produktionskapazitäten

1962: Produktionsbeginn für BMW 1500 und das V8-Spitzenmodell BMW 3200 CS

1963: Erstmals erwirtschaftet BMW wieder eine Dividende, die Neue-Klasse-Viertürer werden sukzessive erweitert um die Typen 1600, 1800 und 2000

1964: Neuer Star im Tourenwagensport ist der BMW 1800 ti, der gleich im ersten Jahr 27 von 28 Rennen gewinnt, bei denen er startet

1965: Einstellung der Achtzylinder-Baureihen und des BMW 700. Neu ist dafür das bei Karmann gebaute Coupé 2000 C/CS. Der Slogan „Aus Freude am Fahren“ (ab 1969: „Freude am Fahren“) wird eingeführt

1966: Der BMW 2000 wird Flaggschiff der Neuen-Klasse-Baureihe. BMW übernimmt die vor der Insolvenz stehende Hans Glas GmbH mit ihren Standorten in Dingolfing und Landshut. Die Modelle des bisherigen Wettbewerbers werden teilweise ins BMW-Programm integriert, etwa als BMW 3000 V8 (vormals Glas 2600 V8) und BMW 1600 GT (vormals Glas 1300 und 1700 GT), der Glas 1700 mutiert zum ersten in Südafrika gebauten BMW (Typ 2000 SA), dagegen bleibt das Glas-Goggomobil bis 1969 in Produktion. Beide Glas-Werke geben BMW dringend benötigte neue Produktionskapazitäten. In Dingolfing entsteht in den folgenden Jahrzehnten das größte BMW Werk weltweit. Zum 50. BMW-Jubiläum wird der BMW 1600-2 vorgestellt als erster Typ der sportlichen 02-Serie. Bis 1977 werden von den 02-Typen insgesamt 850.000 Fahrzeuge verkauft

1968: Rückkehr in die Oberklasse mit den Sechszylinder-Limousinen BMW 2500/2800 und dem Coupé 2800 CS

1969: Die BMW Zweiradfertigung zieht von München nach Berlin-Spandau

1971: Neue Spitzenmodelle sind die 3,0-Liter-Limousinen und Coupés. Mit dem BMW touring auf Basis der 02-Typen wagen die Münchner den Eintritt ins Segment sportlicher Dreitürer, allerdings nur mit mäßigem Erfolg

1972: Das Werk Rosslyn in der Nähe von Pretoria, Südafrika, ist der erste eigene Auslandsstandort von BMW. Als Vorläufer der heutigen BMW M GmbH geht die BMW Motorsport GmbH an den Start. Mit den Limousinen der 5er-Reihe beginnt BMW eine neue Nomenklatur und eine neue Ära als direkter Wettbewerber zu Mercedes

1973: Der BMW 2002 Turbo wird vorgestellt als erster europäischer Serien-Pkw mit Turbomotor. Offizielle Eröffnung des neuen Verwaltungshochhaus „Vierzylinder“ und des BMW Museums im Norden Münchens. Das BMW Coupé 3.0 CSL gewinnt von 1973 bis 1979 insgesamt sechsmal den Titel des Europameisters der Tourenwagen

1975: Die erste Generation der BMW 3er Reihe wird vorgestellt. Mit einem vom Künstler Alexander Calder gestalteten 3.0 CSL beginnt bei BMW eine Serie von Art Cars, die in der Kunstszene für Furore sorgen. Das Auto als bemalter Kunstgegenstand ist neu und wird Kult 

1976: Der bis 1989 gebaute BMW 6er löst die bisherigen Coupés 2500 CS bis 3.0 CSL ab

1977: Der 1502 wird als letzter Typ der 02-Familie eingestellt. Insgesamt hat es die Baureihe auf rund 850.000 Einheiten gebracht. Mit dem ersten 7er startet BMW in die Luxusklasse

1979: Niki Lauda startet mit dem Supersportwagen BMW M1 erfolgreich in der Procar-Serie. Die BMW Steyr Motoren Gesellschaft wird als Kooperation zwischen der BMW AG und der Steyr-Daimler-Puch AG in Österreich gegründet. Ein gemeinsam betriebenes Motorenwerk wird von BMW 1982 übernommen

1980: Mit 252 PS starkem 3,2-Liter-Sechszylinderturbo besetzt der 745i die Leistungsspitze in der deutschen Luxusklasse

1981: Generationenwechsel beim BMW 5er. Eine BMW Enduro gewinnt mit dem Franzosen Hubert Auriol die Rallye Paris-Dakar. Auriol wiederholt den Triumph 1983. Weitere Siege auf BMW sichert 1984 und 1985 der Belgier Gaston Rahier

1982: Der zweite 3er (E30) geht an den Start

1983: Nelson Piquet wird auf Brabham BMW BT52 Formel-1-Weltmeister und dies als erster Fahrer mit Turbomotor. Erster Diesel-Pkw (524 td) von BMW mit Selbstzünder von der BMW Motoren GmbH, Steyr

1985: Mit dem 3er Cabrio entdeckt BMW das Segment der viersitzigen bügelfreien Cabrios neu. Gründung der BMW Technik GmbH als Ideenfabrik. Erstes Serienprodukt ist der Z1 Roadster, der 1988 vorgestellt wird und in 8.000 Einheiten gebaut wird

1986: Der neue BMW M3 wird in den Folgejahren erfolgreichster Tourenwagen der Welt, von der Straßenversion verkauft BMW bereits in den ersten zehn Jahren über 60.000 Einheiten. Die zweite 7er-Generation wird vorgestellt

1987: Eröffnung eines neuen Werks in Regensburg. Mit dem BMW 750i gibt es den ersten deutschen Zwölfzylinder seit Horch und Maybach in den 1930er Jahren

1988: Marktstart für den dritten 5er und den zweiten BMW M5. Mit dem Serienstart des 3er touring bekennt sich BMW zum Kombi

1989: Das V12-Coupé BMW 850i wird auf der IAA vorgestellt

1990: Eröffnung des Münchner Forschungs- und Innovationszentrum FIZ. Das FIZ ist das erste Kompetenzzentrum, in dem ein Automobilhersteller sämtliche Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unter einem Dach konzentriert. Der dritte 3er geht in Serie

1994: Wachwechsel beim 7er, der in die dritte Generation geht. Eröffnung des Werks Spartanburg (South Carolina) als erste nordamerikanische Produktionsstätte des Unternehmens. In Spartanburg wird ab 1995 der Roadster BMW Z3 gebaut, später auch X3, X5 und X6. BMW übernimmt die britische Rover Group mit allen Marken (darunter u.a. Land Rover, MG, Mini, Rover, Triumph)

1995: Der vierte 5er (E39) wird eingeführt

1998: Im Mai wird die vierte 3er Serie lanciert. BMW erwirbt von Rolls-Royce plc. die Marken- und Namensrechte für Rolls-Royce Automobile. Allerdings darf BMW erst 2003 das Unternehmen von Volkswagen übernehmen, das bis dahin über Rechte verfügt. BMW baut im englischen Goodwood ein neues Rolls-Royce Werk

1999: Vorstellung des X5 als erstem Vertreter der X-Linie auf der Detroit Auto Show

2000: Die Rover Group wird verkauft, nicht aber das Werk Oxford, in dem ab 2001 ein neuer Mini gefertigt wird. Auch das Motorenwerk in Hams-Hall und ein Presswerk in Swindon bleiben bei BMW. Von März 2000 bis Juli 2003 werden 5703 Exemplare des Supersportwagens BMW Z8 in Handarbeit produziert. Der Roadster Z8 erinnert im Retrodesign an den früheren BMW 507 

2002: Der Roadster Z4 löst den Z3 ab

2003: Ein neuer BMW 6er wird präsentiert. Vorstellung eines neuen Rolls-Royce Phantom als erste Entwicklung der Marke unter BMW. BMW gründet mit einem chinesischen Unternehmen das Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd., um in China Autos zu produzieren und zu vermarkten 

2004: Der BMW 1er debütiert als erster BMW in der Kompaktklasse. Marktstart für den BMW X3

2005: Im Mai wird das Werk Leipzig eröffnet. Der 3er geht in die fünfte Generation

2006: Generationenwechsel beim X5 (E70), der jetzt als Siebensitzer lieferbar ist

2007: Die „BMW Welt“ wird neues Markenerlebniszentrum in München. Der BMW Hydrogen 7 geht in kleiner Auflage in Dingolfing in Serie

2008: Mit dem X6 präsentiert BMW ein neues Crossover-Konzept als Gelände-Coupé so wie bis dahin nur SsangYong mit dem Actyon

2009: Kompakt-SUV BMW X1 wird eingeführt. Auf der IAA debütiert der 5er Gran Turismo mit neuem Karosseriekonzept

2010: Das BMW Gran Coupé debütiert und steht für eine weitere neue Karosserieform 

2011: Der BMW 1er wird erneuert (Serie F20), ebenso der 3er (F30)

2012: Das 4er Coupé ergänzt das Portofolio

2013: Der BMW X4 geht an den Start. In Leipzig beginnt die Produktion des BMW i3 als erstem Serien-Elektrofahrzeug von BMW, wenig später folgt der Sportwagen BMW i8

2015: Die 7er Reihe wird erneuert (Typ G11)

2016: BMW feiert seinen 100. Gründungstag bei diversen Veranstaltungen. Neuauflage des 5ers (G30/G31)

2017: Die zweite Generation des BMW X3 geht an den Start

2018: Neu sind BMW X2, BMW X7 und i8 Roadster, außerdem die dritte Generation des BMW Z4, die zweite Generation des X4, ein neuer BMW X5 und die siebte Generation des 3er. BMW kommuniziert Rekordabsatz und die Auslieferung von 2.125.026 Automobilen, davon 140.000 elektrifizierte Fahrzeuge und 100.000 Fahrzeuge der BMW M GmbH. Zusammen mit den Marken Mini und Rolls-Royce sind es 2.490.664 Einheiten, womit die BMW Group sich weltweit führender Premiumhersteller nennt. Mit 319.283 Neuzulassungen erreichte die BMW Group außerdem einen neuen Absatzbestwert auf dem Heimatmarkt

2019: Im Jubiläumsjahr 90 Jahre BMW Autobau kündigt der Hersteller die Einführung von mindestens 25 elektrifizierten Fahrzeugen bis 2025 an, davon 12 vollelektrische. Den Beginn der Autoproduktion feiert BMW bei verschiedenen Klassikermessen. Ein Höhepunkt wird der Concorso d’Eleganza Villa d’Este im Mai unter dem Motto „The Symphony of Engines – 90 Years of the Concorso d’Eleganza Villa d’Este & BMW Automobiles“

Was würde Unternehmensgründer Adam Opel wohl dazu sagen? In diesem Jahr feiert der zweitälteste deutsche Fahrzeughersteller 120 Jahre Autobau – und die rasche Integration in den französischen PSA-Konzern. Allerdings waren es schon einmal Gallier, die Opel zur Nummer eins in Europa machten. Damals, als Opel die ersten Volks-Wagen entwickelte.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 21.01.2019

Endlos lange Motorhaube, rasanter Rücken: Mit amerikanischen Muscle-Car-Attributen stellte der Capri die klassische Familienkutsche vorübergehend ins Abseits. Als europäischer Mustang fuhr das preiswerte Ponycar auf Pole Position. Aber auch auf Rennstrecken punktete der Ford, sogar gegen Porsche.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 15.01.2019

Diese Japaner sollten die Fixsterne am Himmel der Luxusmarken durcheinander wirbeln: Lexus und Infiniti starteten vor 30 Jahren mit der Mission „High-End“. Tatsächlich gelang dem fernöstlichen Duo zumindest in Amerika ein Auftakt nach Maß, der die etablierten europäischen Premiummarken düpierte.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 07.01.2019

Nie waren sie so begehrt wie heute. Mindestens 30 Jahre alte Autos mit H-Kennzeichen vermehren sich rasant, vermitteln Oldtimer doch das Flair „guter alter Zeit“. Noch gibt es für sie zudem freie Fahrt in Umweltzonen. Jetzt kommt der Jahrgang 1989 hinzu: Von Trabis bis V12-Boliden ist alles dabei, über 100 neue Alte.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 02.01.2019

Weit mehr als eine Million Menschen verdanken dem Dreipunkt-Sicherheitsgurt ihr Leben. In dem legendären Buckel-Volvo PV 544 feierte die Erfindung des schwedischen Luftfahrttechnikers Nis Bohlin ihr Debüt. Aber auch als fast unzerstörbarer Langstreckenläufer schrieb der Volvo in skurrilen Formen Geschichte

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 18.12.2018

Auch die Avantgarde und Moderne werden irgendwann alt. Bester Beweis sind über 350 automobile Jubiläen, die im Jahr 2019 Gelegenheit geben, das Neue von gestern zu feiern. Von legendären Alfa Romeo bis zu kultigen Volkswagen ist alles dabei. Aber auch Lebensretter wie der Sicherheitsgurt wollen gefeiert werden.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 10.12.2018

Es war eine technikgläubige Zeit. Vor 60 Jahren begann in der Automobilindustrie ein unbekümmertes Wettrennen um neue Technologien, für die damals der Begriff „High Technology“ geprägt wurde. „Hightech“ wurde der Freibrief für alles, von Autos mit Atomantrieben bis zu federleichten Kunststoffen und Karosserien im Raketendesign.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 06.12.2018

Diesmal war es mehr als Denkmalpflege. Der 1988 vorgestellte Porsche 911 (Typ 964) glich nur noch im Design dem klassischen Vorbild. Mit muskulösem Motor, Allradantrieb und Tiptronic und neuem Fahrwerk präsentierte sich der Elfer jetzt als kleiner Bruder des Über-Porsche 959. Vor allem aber als Retter für den angeschlagenen Sportwagenbauer.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 13.11.2018

Nein, er war kein gallischer Golf. Dennoch entsprach der Renault 19 genau den Vorstellungen der Deutschen, die dem kompakten Franzosen Rekordverkaufszahlen bescherten. Was daran lag, dass der letzte Renault mit einer Ziffer im Typencode formvollendet auftrat und nach japanischen Qualitätsmaßstäben gebaut wurde.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 29.10.2018

Der kompakte Peugeot 203 verkörperte in der Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit alles, wonach sich Franzosen und Deutsche sehnten: Chrom-Glamour à la Hollywood, Fernweh durch Familien-Kombis, Prestige als Promi-Limousine und das zu kleinen Kosten.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 15.10.2018

Mit dieser Motor-Kutsche veränderte Ford die Welt. Als erstes Fahrzeug wurde das „Model T“ in mehr als 15 Millionen Einheiten am Fließband gefertigt und so für breite Bevölkerungskreise bezahlbar. Fortan beeinflusste das Automobil die Art, wie Menschen arbeiteten und lebten. Eine schöne neue Welt, die ihre schwarzen Seiten hatte

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 08.10.2018

Paris, eine Wiege des Automobils. Auf dem ältesten Automobilsalon der Welt wurden die Motorwagen in Fahrt und in faszinierende Form gebracht. Weit über 3.000 Modelle feierten in der Kapitale der Haute Couture und der stylischen Massenkonfektion seit 1898 Premiere. Hier ist die Revue der Meilensteine.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 24.09.2018

Sie sind die Mini-Laster für die italienischen Momente im Leben. Piaggios pittoreske Ape-Pritschenwagen liefern seit 1948 Pizza und Pakete, begeistern als mobile Espressobar, Eiscafé sowie als Tuningfavorit jugendlicher Tifosi. Das alles mit drei Rädern und dem Charme der Vespa, hat doch dieser fröhlich knatternde Kultroller die Ape möglich gemacht.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 17.09.2018

Der Punto kam als der Turiner Konzern in der Krise steckte, aber er brachte alles mit, was italophile Fans an kleinen Fiat fasziniert: Praktisch, preiswert und verführerisch proportioniert platzierte sich die piccola macchina auf Platz eins der europäischen Verkaufscharts. Jetzt aber heißt es Arrivederci für den erfolgsverwöhnten Cityflitzer.

Kategorie: Allgemein , eingestellt am 20.08.2018