SP-X/Köln. Es sind gute Nachrichten, mit denen BMW gerade in das 90. Jahr weißblauer Automobilproduktion gestartet ist. Lieferten die Münchner doch 2018 über 2,1 Millionen Fahrzeuge aus und damit genügend Einheiten für den ersten Platz im Ranking der größten Premiummarken. Ganz anders, nämlich mit preiswertem Fahrspaß und ohne Premiumfeatures sollten dagegen 1929 die ersten BMW Automobile punkten. Dazu übernahmen die durch Motorräder und Flugaggregate bereits bekannt gewordenen Bayerischen Motoren Werke die traditionsreiche Thüringer Fahrzeugfabrik Eisenach und den dort als Dixi in Lizenz gebauten winzigen englischen Austin Seven. Kleinwagen gab es damals viele, aber BMW fand für den Dixi eine Nische, die ihm auf Anhieb Kultstatus garantierte: Der gerade einmal drei Meter messende Zwerg startete eine Sportkarriere und tatsächlich sicherte sich der Typ BMW 3/15 PS sofort den Sieg bei der berüchtigten Rallye „Internationale Alpenfahrt“. Den nächsten Coup landeten die Bayern mit dem BMW 303, der 1933 kompakte Limousinen in der gehobenen Klasse gesellschaftsfähig machte. Für Furore sorgte der 303 durch einen temperamentvollen Sechszylinder und mit einem Kühlergrill in Form einer Doppelniere. Es war der eigentliche Beginn der BMW-Story und zahlloser legendärer Modelle von der Knutschkugel Isetta über die ersten V8, die flinken „02“-Typen bis zum elektrischen i3, die sämtlich neue Wege wagten, es aber auch an Drama nicht missen ließen.
Vielleicht lag es daran, dass der Dixi in der Weltwirtschaftskrise geboren wurde und dennoch rund 16.000 Käufer fand. Jedenfalls blieb BMW das Glück bis heute gewogen, selbst wenn das Schicksal des Autobauers bereits besiegelt schien. So das erste Mal im Jahr 1945 als das Werk Eisenach, die Heimat der BMW Automobile, an die sowjetischen Besatzer verlorenging und BMW in München ganz von vorne beginnen musste. Während in Eisenach für die neuen Eigentümer unter BMW- und EMW-Logo erfolgreiche Vorkriegstypen wie 326 und 340 weitergebaut wurden, setzte die Münchner BMW-Führung 1951 alles auf eine Karte. Die liebevoll Barockengel genannten BMW 501/502 waren die ersten deutschen Nachkriegsmodelle der Luxusklasse und glänzten mit dem weltweit ersten Leichtmetall-V8. Fast wäre der Achtender sogar Kanzler Konrad Adenauers Staatskarosse geworden, hätte der Politiker bei einer Probefahrt nicht seinen Hut verloren. Eine Legende. Wahr ist dagegen der Promihype um den 1956 lancierten V8-Roadster BMW 507, den sogar Elvis Presley oder Alain Delon kauften.
Geld in die chronisch klamme Kasse der Bayern brachte trotzdem allein der Kabinenroller Isetta auf Basis einer Lizenz des italienischen Herstellers Iso. BMW machte das von Motorradmotoren angetriebene Vehikel zum Bestseller in seiner Klasse, was jedoch nicht verhinderte, dass BMW 1959 vor dem finanziellen Aus stand und der Verkauf an Daimler-Benz unabwendbar schien. Doch dann wurden die Weichen im letzten Augenblick Richtung Zukunft gestellt durch den finanziellen Einstieg der bis heute engagierten Industriellenfamilie Quandt. Wichtiger Bestandteil des Rettungsprogramms war der BMW 1500, der als sportliche Mittelklasse auf der IAA 1961 debütierte – und zwar exakt auf der Ausstellungsfläche, die eigentlich für die Borgward Isabella gebucht worden war. Borgward war jedoch insolvent und BMWs „Neue Klasse“ der Typen 1500 bis 2000 kam gerade recht, die so entstandene Nische bei den dynamischen Familien- und Businesslimousinen zu füllen.
Kurze Zeit schien, als ob BMW mit Glas aus dem niederbayerischen Dingolfing ein Konkurrent erwachsen könnte. Allerdings übernahm sich dieser vom Goggomobil bis zum V8-Coupé agierende Autobauer finanziell – und wurde 1966 von BMW übernommen. Seitdem ist Dingolfing ein wichtiges Werk für die Münchner und mit einem ehemaligen Glas-Modell begann für BMW die Auslandsfertigung. Zu Golden Sixties wurde diese Dekade für BMW aber auch durch die zweitürigen 1600-2 bis 2002 tii, die alle Sportfahrerherzen im Sturm gewannen. Wieder hatte BMW eine Nische aufgetan, zudem bahnten die schnellen 02-Typen der 1975 lancierten 3er Serie den Weg. Zurück in die Oberklasse fand BMW 1968 durch dynamische Sechszylinder-Limousinen und Coupés mit 2,5 bis 3,3 Liter Hubraum, die einen reizvollen Kontrast zur konservativen Mercedes S-Klasse boten.
Dieser automobile Wachstumskurs beschleunigte sich seit 1970 unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim. Wohl kein Manager hat ein deutsches Automobil-Unternehmen in der Nachkriegszeit so geprägt wie von Kuenheim. Heute kaum mehr vorstellbare 23 Jahre lang stand er an der Spitze von BMW und führte die jetzt noch bestehenden Modellreihen ein - den 3er, 5er, 6er, 7er und 8er. In von Kuenheims Ära fallen die nachhaltigen Bekenntnisse zum Lifestylekombi Touring und zum viersitzigen bügelfreien Cabriolet, damals mutige Karosseriekonzepte, die rasch reüssierten und viele Konkurrenten fanden. Der BMW-Chef machte die BMW Motorsport GmbH mit Modellen wie M1, M3 und M5 zur leistungsstärksten Macht in München und er baute neue Werke. Das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, Südafrika und schließlich in den USA, wo 1995 der BMW Z3 die Roadster-Tradition fortführte und 1999 mit dem BMW X5 der Schritt ins SUV-Segment erfolgte.
In jenem Jahr beendete von Kuenheim auch seine Tätigkeit als BMW-Aufsichtsratschef – während die Autofirma unter der einzigen, dafür gigantischen Fehlentscheidung von Kuenheims litt: Die Übernahme des maladen Rover-Konzerns. Wie einst beim allerersten Austin-Lizenzmodell Dixi waren es jetzt wieder Engländer, die BMWs Geschicke beeinflussten. Und wie schon 1929 beim Dixi, aber auch 1955 bei der Isetta, demonstrierte BMW, dass die Bayern nicht nur die teuren Klassen können, sondern auch kleine Kultstars kreieren. Kaum hatte BMW die verlustreiche Rover Group im Jahr 2000 verkauft, erwies sich der in München erdachte „New Mini“ mit Modellvarianten von Cooper über Cabrio bis hin zu Crossover als auflagenstarker Segen fürs Unternehmen.
Gleiches galt übrigens auch für den Einstieg ins SUV-Segment exakt zum richtigen Zeitpunkt. Aus dem X5 der Jahrtausendwende wurde eine ganze Modellfamilie, die heute von X1 bis X7 reicht und sich auch in China zum Wachstumstreiber entwickelte. Ob BMW bei der Mobilität von morgen ebenfalls das Glück auf seiner Seite hat? Experimentierfreudig sind die Bayerischen Motoren Werke jedenfalls. Abzulesen an der 2010 gegründeten Submarke BMW i für Elektrofahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen sowie deren Serientypen, dem skurrilen i3 und dem Plug-in-Racer i8, die beide zumindest durch ihre Formensprache Emotionen freisetzen. Ob der Kompakt-SUV iX3 kommendes Jahr als erstes Massenmodell elektrifizieren wird? Klarheit gibt es spätestens beim nächsten BMW-Jubiläum.
Wolfram Nickel/SP-X
Technische Daten
Chronik:
1916: Die Wurzeln von BMW finden sich in den Unternehmen von Karl Rapp und Gustav Otto. Die Flugmaschinenfabrik Gustav Otto mutiert 1916 zur Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW). Aus den Rapp Motorenwerken geht 1917 die Bayerische Motoren Werke GmbH hervor, die 1918 in eine AG transformiert wird. 1922 geht die BMW AG mit Namen und allen Rechten über an die BFW. Das BFW-Gründungsdatum, der 7. März 1916, wird dadurch zum Gründungsdatum des Unternehmens BMW
1917: Mit den bayerischen Landesfarben wird das BMW-Logo vorgestellt. Ab 1929 wird es in der Werbung auch als rotierender Propeller dargestellt
1922: BMW zieht in die Werkshallen der BFW am Münchner Oberwiesenfeld. Dort befinden sich bis heute Stammwerk und Konzernzentrale von BMW
1923: Das erste Motorrad, die BMW R 32 wird präsentiert. Dies bereits mit Boxermotor mit quer zur Fahrtrichtung liegenden Zylindern und Kardanantrieb
1928: BMW kauft die Fahrzeugfabrik Eisenach und beginnt im Folgejahr dort und im Werk Berlin Johannisthal mit dem Automobilbau. Erster BMW-Pkw ist ein zunächst von der Fahrzeugfabrik Eisenach gebauter Kleinwagen des Typs Dixi 3/15 nach einer Lizenz des englischen Austin Seven. Unter BMW trägt der 3/15 nur den Rufnahmen Dixi, heißt aber offiziell 3/15
1929: Am 22. März 1929 startet BMW im thüringischen Eisenach mit der Fertigung des Modells BMW 3/15 DA (DA = Deutsche Ausführung). Ursprünglich ist der Dixi ein Rechtslenker (so wie der Austin Seven). Als BMW 3/15 DA mutiert der Dixi zum Linkslenker. Die von BMW weiterentwickelte Version DA2 erhält eine größere Karosserie, gefertigt vom Spezialisten Ambi-Budd in Berlin. Die Endmontage des Fahrzeugs erfolgt ebenfalls in Berlin
1930: Einführung der 18 PS leistenden Sportversion BMW Wartburg DA3
1932: Der neue, oberhalb des 3/15 positionierte Kleinwagen BMW 3/20 trägt als erstes Auto das BMW-Markenzeichen mit stilisiertem Propeller
1933: Die Modellvielfalt nimmt zu durch die Typen 303 und 309. Der BMW 303 verfügt über einen neu konstruierten Sechszylindermotor und zeigt erstmals den BMW-typischen Kühlergrill in Form einer Doppelniere
1934: Einführung der Modelle BMW 315 und 319. Da der Flugzeugbau in Deutschland staatlich gefördert wird, gliedert die BMW AG ihre Sparte Flugmotoren in die BMW Flugmotorenbau GmbH aus. Bis 1945 bleibt der Flugmotorenbau für BMW das wichtigste Geschäftsfeld
1936: Produktionsbeginn für den legendären Roadster BMW 326. Der eigens für den 326 entwickelte Ventiltrieb über Stoßstangen und Kipphebel trug zur überlegenen Leistung des Triebwerks bei. Die BMW AG und die BMW Flugmotorenbau GmbH gründen die Flugmotorenfabrik Allach GmbH. Im Werk Allach erfolgt die Großserienproduktion von Flugmotoren
1937: Die legendären Coupés und Cabriolets bzw. Roadster BMW 327 und 328 gehen in Serie. Neu sind außerdem die Modellreihen 320 und 321
1938: Doppelsieg in seiner Klasse für den BMW 328 bei der Mille Miglia
1939: Vorstellung und Serienstart für die große Baureihe BMW 335. BMW übernimmt die Bramo Motorenwerke und gliedert das Werk Spandau als BMW Flugmotorenwerke Brandenburg GmbH in die BMW AG ein
1940: Sensationssieg bei der Mille Miglia für den BMW 328 mit neuer Stromlinienkarosserie
1941: Kriegsbedingte Unterbrechung der Pkw-Produktion
1944: Mit dem Fernaufklärer Arado 234 startet BMW ins Jetzeitalter, denn BMW rüstet dieses Flugzeug mit Strahltriebwerken aus
1945: Das Werk Eisenach liegt in der sowjetischen Besatzungszone und geht verloren. Die US-Militärregierung befiehlt die Demontage der BMW Werke München und Allach. Die Mehrzahl der Maschinen wird abgebaut und zur Reparation ausgeführt. Dennoch beginnt in den Werken Milbertshofen und Berlin schon 1945 eine provisorische Produktion, nun von Haushaltsgeräten. Dagegen läuft im beschlagnahmten Werk Eisenach die Fertigung von Autos für die sowjetischen Besatzer an
1948: Im März wird das Motorrad BMW R 24 vorgestellt als Weiterentwicklung des Vorkriegstyps BMW R 23
1949: Die BMW R 24 entwickelt sich zum Bestseller
1951: Auf der IAA wird das erste Nachkriegsauto von BMW vorgestellt, der BMW 501. Mit dem BMW 501 positioniert sich BMW in der Luxusklasse, allerdings ist das Fahrzeug ebenso wie die folgenden Typen 502, 503 und 507 kein wirtschaftlicher Erfolg
1954: BMW erwirbt vom italienischen Hersteller Iso eine Lizenz zum Bau des Motocoupés Isetta, das ein Jahr später bei BMW als Isetta 250 in Serie geht und von Motorradmotoren angetrieben wird. Die BMW Isetta wird mit weit über 100.000 gebauten Einheiten das erfolgreichste Rollermobil der Nachkriegsära. Neues BMW-Flaggschiff ist der 502 mit einem V8-Motor als erstem deutschen Achtzylinder der Nachkriegsära
1955: Die vom Designer Albrecht Graf Goertz gezeichneten Coupés und Cabriolets BMW 503 und der Roadster BMW 507 werden weltweit gefeiert
1956: Neu ist die stärkere Isetta 300. Der Motorradmarkt bricht in Deutschland weitgehend zusammen. Im Jahr 1954 konnte BMW noch fast 30.000 Motorräder verkaufen, 1956 nur die Hälfte und 1957 gerade einmal 5.400 Einheiten. Krisenstimmung bei BMW, die Bilanz weist ein Defizit von über sechs Millionen Mark aus
1957: Im Dezember startet die Produktion des Kleinstwagens BMW 600, von dem bis Ende 1959 immerhin rund 35.000 Einheiten ausgeliefert werden
1959: Der BMW 502 verfügt als erste deutsche Limousine über Scheibenbremsen. Daimler-Benz macht ein Sanierungsangebot für BMW. Doch Kleinaktionäre und Belegschaft lehnen dies auf der Hauptversammlung am 9. Dezember ab. Zudem engagiert sich die Familie Quandt finanziell noch stärker als bisher im Unternehmen. Modellpolitischer Hoffnungsträger wird der Kleinwagen BMW 700, der im selben Jahr in Serie geht und sich zu einem der auflagenstärksten deutschen Kleinwagen der frühen 1960er Jahre entwickelt. Unter Quandt und mit staatlichen Überbrückungshilfen wird BMW ab 1960 saniert
1961: Neu ist das BMW 700 Cabrio. Auf der IAA präsentiert BMW das Modell 1500 als ersten Vertreter der sogenannten „Neuen Klasse“ aus sportlichen Mittelklasselimousinen der Typen 1500 bis 2000 ti. Damit besetzt BMW den Platz, den bisher die Borgward Isabella innehatte. Borgward ist insolvent und BMW nutzt schon die Borgward-Standfläche auf der IAA für die Vorstellung des neuen Typs. Der BMW 1500 begeistert das Publikum und die Auftragseingänge übertreffen die Produktionskapazitäten
1962: Produktionsbeginn für BMW 1500 und das V8-Spitzenmodell BMW 3200 CS
1963: Erstmals erwirtschaftet BMW wieder eine Dividende, die Neue-Klasse-Viertürer werden sukzessive erweitert um die Typen 1600, 1800 und 2000
1964: Neuer Star im Tourenwagensport ist der BMW 1800 ti, der gleich im ersten Jahr 27 von 28 Rennen gewinnt, bei denen er startet
1965: Einstellung der Achtzylinder-Baureihen und des BMW 700. Neu ist dafür das bei Karmann gebaute Coupé 2000 C/CS. Der Slogan „Aus Freude am Fahren“ (ab 1969: „Freude am Fahren“) wird eingeführt
1966: Der BMW 2000 wird Flaggschiff der Neuen-Klasse-Baureihe. BMW übernimmt die vor der Insolvenz stehende Hans Glas GmbH mit ihren Standorten in Dingolfing und Landshut. Die Modelle des bisherigen Wettbewerbers werden teilweise ins BMW-Programm integriert, etwa als BMW 3000 V8 (vormals Glas 2600 V8) und BMW 1600 GT (vormals Glas 1300 und 1700 GT), der Glas 1700 mutiert zum ersten in Südafrika gebauten BMW (Typ 2000 SA), dagegen bleibt das Glas-Goggomobil bis 1969 in Produktion. Beide Glas-Werke geben BMW dringend benötigte neue Produktionskapazitäten. In Dingolfing entsteht in den folgenden Jahrzehnten das größte BMW Werk weltweit. Zum 50. BMW-Jubiläum wird der BMW 1600-2 vorgestellt als erster Typ der sportlichen 02-Serie. Bis 1977 werden von den 02-Typen insgesamt 850.000 Fahrzeuge verkauft
1968: Rückkehr in die Oberklasse mit den Sechszylinder-Limousinen BMW 2500/2800 und dem Coupé 2800 CS
1969: Die BMW Zweiradfertigung zieht von München nach Berlin-Spandau
1971: Neue Spitzenmodelle sind die 3,0-Liter-Limousinen und Coupés. Mit dem BMW touring auf Basis der 02-Typen wagen die Münchner den Eintritt ins Segment sportlicher Dreitürer, allerdings nur mit mäßigem Erfolg
1972: Das Werk Rosslyn in der Nähe von Pretoria, Südafrika, ist der erste eigene Auslandsstandort von BMW. Als Vorläufer der heutigen BMW M GmbH geht die BMW Motorsport GmbH an den Start. Mit den Limousinen der 5er-Reihe beginnt BMW eine neue Nomenklatur und eine neue Ära als direkter Wettbewerber zu Mercedes
1973: Der BMW 2002 Turbo wird vorgestellt als erster europäischer Serien-Pkw mit Turbomotor. Offizielle Eröffnung des neuen Verwaltungshochhaus „Vierzylinder“ und des BMW Museums im Norden Münchens. Das BMW Coupé 3.0 CSL gewinnt von 1973 bis 1979 insgesamt sechsmal den Titel des Europameisters der Tourenwagen
1975: Die erste Generation der BMW 3er Reihe wird vorgestellt. Mit einem vom Künstler Alexander Calder gestalteten 3.0 CSL beginnt bei BMW eine Serie von Art Cars, die in der Kunstszene für Furore sorgen. Das Auto als bemalter Kunstgegenstand ist neu und wird Kult
1976: Der bis 1989 gebaute BMW 6er löst die bisherigen Coupés 2500 CS bis 3.0 CSL ab
1977: Der 1502 wird als letzter Typ der 02-Familie eingestellt. Insgesamt hat es die Baureihe auf rund 850.000 Einheiten gebracht. Mit dem ersten 7er startet BMW in die Luxusklasse
1979: Niki Lauda startet mit dem Supersportwagen BMW M1 erfolgreich in der Procar-Serie. Die BMW Steyr Motoren Gesellschaft wird als Kooperation zwischen der BMW AG und der Steyr-Daimler-Puch AG in Österreich gegründet. Ein gemeinsam betriebenes Motorenwerk wird von BMW 1982 übernommen
1980: Mit 252 PS starkem 3,2-Liter-Sechszylinderturbo besetzt der 745i die Leistungsspitze in der deutschen Luxusklasse
1981: Generationenwechsel beim BMW 5er. Eine BMW Enduro gewinnt mit dem Franzosen Hubert Auriol die Rallye Paris-Dakar. Auriol wiederholt den Triumph 1983. Weitere Siege auf BMW sichert 1984 und 1985 der Belgier Gaston Rahier
1982: Der zweite 3er (E30) geht an den Start
1983: Nelson Piquet wird auf Brabham BMW BT52 Formel-1-Weltmeister und dies als erster Fahrer mit Turbomotor. Erster Diesel-Pkw (524 td) von BMW mit Selbstzünder von der BMW Motoren GmbH, Steyr
1985: Mit dem 3er Cabrio entdeckt BMW das Segment der viersitzigen bügelfreien Cabrios neu. Gründung der BMW Technik GmbH als Ideenfabrik. Erstes Serienprodukt ist der Z1 Roadster, der 1988 vorgestellt wird und in 8.000 Einheiten gebaut wird
1986: Der neue BMW M3 wird in den Folgejahren erfolgreichster Tourenwagen der Welt, von der Straßenversion verkauft BMW bereits in den ersten zehn Jahren über 60.000 Einheiten. Die zweite 7er-Generation wird vorgestellt
1987: Eröffnung eines neuen Werks in Regensburg. Mit dem BMW 750i gibt es den ersten deutschen Zwölfzylinder seit Horch und Maybach in den 1930er Jahren
1988: Marktstart für den dritten 5er und den zweiten BMW M5. Mit dem Serienstart des 3er touring bekennt sich BMW zum Kombi
1989: Das V12-Coupé BMW 850i wird auf der IAA vorgestellt
1990: Eröffnung des Münchner Forschungs- und Innovationszentrum FIZ. Das FIZ ist das erste Kompetenzzentrum, in dem ein Automobilhersteller sämtliche Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unter einem Dach konzentriert. Der dritte 3er geht in Serie
1994: Wachwechsel beim 7er, der in die dritte Generation geht. Eröffnung des Werks Spartanburg (South Carolina) als erste nordamerikanische Produktionsstätte des Unternehmens. In Spartanburg wird ab 1995 der Roadster BMW Z3 gebaut, später auch X3, X5 und X6. BMW übernimmt die britische Rover Group mit allen Marken (darunter u.a. Land Rover, MG, Mini, Rover, Triumph)
1995: Der vierte 5er (E39) wird eingeführt
1998: Im Mai wird die vierte 3er Serie lanciert. BMW erwirbt von Rolls-Royce plc. die Marken- und Namensrechte für Rolls-Royce Automobile. Allerdings darf BMW erst 2003 das Unternehmen von Volkswagen übernehmen, das bis dahin über Rechte verfügt. BMW baut im englischen Goodwood ein neues Rolls-Royce Werk
1999: Vorstellung des X5 als erstem Vertreter der X-Linie auf der Detroit Auto Show
2000: Die Rover Group wird verkauft, nicht aber das Werk Oxford, in dem ab 2001 ein neuer Mini gefertigt wird. Auch das Motorenwerk in Hams-Hall und ein Presswerk in Swindon bleiben bei BMW. Von März 2000 bis Juli 2003 werden 5703 Exemplare des Supersportwagens BMW Z8 in Handarbeit produziert. Der Roadster Z8 erinnert im Retrodesign an den früheren BMW 507
2002: Der Roadster Z4 löst den Z3 ab
2003: Ein neuer BMW 6er wird präsentiert. Vorstellung eines neuen Rolls-Royce Phantom als erste Entwicklung der Marke unter BMW. BMW gründet mit einem chinesischen Unternehmen das Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd., um in China Autos zu produzieren und zu vermarkten
2004: Der BMW 1er debütiert als erster BMW in der Kompaktklasse. Marktstart für den BMW X3
2005: Im Mai wird das Werk Leipzig eröffnet. Der 3er geht in die fünfte Generation
2006: Generationenwechsel beim X5 (E70), der jetzt als Siebensitzer lieferbar ist
2007: Die „BMW Welt“ wird neues Markenerlebniszentrum in München. Der BMW Hydrogen 7 geht in kleiner Auflage in Dingolfing in Serie
2008: Mit dem X6 präsentiert BMW ein neues Crossover-Konzept als Gelände-Coupé so wie bis dahin nur SsangYong mit dem Actyon
2009: Kompakt-SUV BMW X1 wird eingeführt. Auf der IAA debütiert der 5er Gran Turismo mit neuem Karosseriekonzept
2010: Das BMW Gran Coupé debütiert und steht für eine weitere neue Karosserieform
2011: Der BMW 1er wird erneuert (Serie F20), ebenso der 3er (F30)
2012: Das 4er Coupé ergänzt das Portofolio
2013: Der BMW X4 geht an den Start. In Leipzig beginnt die Produktion des BMW i3 als erstem Serien-Elektrofahrzeug von BMW, wenig später folgt der Sportwagen BMW i8
2015: Die 7er Reihe wird erneuert (Typ G11)
2016: BMW feiert seinen 100. Gründungstag bei diversen Veranstaltungen. Neuauflage des 5ers (G30/G31)
2017: Die zweite Generation des BMW X3 geht an den Start
2018: Neu sind BMW X2, BMW X7 und i8 Roadster, außerdem die dritte Generation des BMW Z4, die zweite Generation des X4, ein neuer BMW X5 und die siebte Generation des 3er. BMW kommuniziert Rekordabsatz und die Auslieferung von 2.125.026 Automobilen, davon 140.000 elektrifizierte Fahrzeuge und 100.000 Fahrzeuge der BMW M GmbH. Zusammen mit den Marken Mini und Rolls-Royce sind es 2.490.664 Einheiten, womit die BMW Group sich weltweit führender Premiumhersteller nennt. Mit 319.283 Neuzulassungen erreichte die BMW Group außerdem einen neuen Absatzbestwert auf dem Heimatmarkt
2019: Im Jubiläumsjahr 90 Jahre BMW Autobau kündigt der Hersteller die Einführung von mindestens 25 elektrifizierten Fahrzeugen bis 2025 an, davon 12 vollelektrische. Den Beginn der Autoproduktion feiert BMW bei verschiedenen Klassikermessen. Ein Höhepunkt wird der Concorso d’Eleganza Villa d’Este im Mai unter dem Motto „The Symphony of Engines – 90 Years of the Concorso d’Eleganza Villa d’Este & BMW Automobiles“