Tradition: 50 Jahre Zwölfzylinder-Limousinen

2022.06.20 - Wolfram Nickel/SP-X

Die Uhr für diese einst gefeierten Meisterwerke des Motorenbaus unter den Hauben staatstragender Limousinen zeigt eine Minute vor zwölf: Für monumentale V12 spielt das Elektrozeitalter gerade den Schlussakkord. Ob bei Jaguar, BMW, Audi oder VW: Das Zylinder-Dutzend hat nach 50 Jahren als Insignien von Luxus und Macht ausgedient.

SP-X/Köln. Eigentlich sollten lokal emissionsfreie Highend-Stromer wie Mercedes EQS, BMW i7 oder der kommende vollelektrische Rolls-Royce als visionäre Luxuslimousinen die Reichen und Mächtigen so begeistern, dass kein Raum bleibt für sentimentale Abschiedsgefühle. Andererseits wissen nicht nur traditionsbewusste Technikfreaks um die Faszination der seit genau 50 Jahren in starken Luxuslinern eingesetzten Zwölfzylinder-Motoren. Meist als V12, vom VW-Konzern aber auch in W12-Anordnung gebaut, setzen diese Triebwerke Leistungs-Maßstäbe in der teuersten Fahrzeugklasse, übertroffen nur von sportiven Hypercars.

Tatsächlich hatte sich schon die erste europäische Zwölfzylinder-Limousine der Nachkriegsära, der von Jaguar-Chef Sir William Lyons höchstpersönlich konzipierte und 1972 präsentierte XJ12, mit diesem Prädikat geschmückt: „Schnellste Großserienlimousine der Welt“. Im englischen Königshaus bevorzugte fortan die legendäre „Queen Mum“ Reisen mit dem V12-Jaguar oder dem Parallelmodell Daimler Double Six. Es dauerte nicht lange, bis der Erfolg der Engländer mit ihrer souveränen Laufruhe und Leistungsentfaltung andere Premiumplayer aufs Spielfeld lockte. BMW hatte schon 1974 einen 5,0-Liter-V12 in petto, aber dann verlangten Ölkrisen und veränderte Märkte eine Verschiebung der Pläne für die trink- und emissionsfreudigen V12. 1987 war es aber soweit: Mit dem 750i (E32) zündete BMW den Wettlauf um den weltbesten Prestigemotor – Abgaskatalysator inklusive.

Knapp 60 Jahre nachdem Maybach (1929) und Horch (1931) die ersten deutschen Zwölfender als Maßstab majestätischer Motoren etablierten hatten, attestierte die Fachwelt den Münchner Motorenwerkern „das edelste Triebwerk“ der Moderne entwickelt zu haben, wie BMW stolz kommunizierte. Mit 220 kW/300 PS starkem 5,0-Liter-V12 brachten die BMW 750i/750iL Bewegung in die Oberklasse und lösten ein noch nie da gewesenes Leistungswettrüsten in der weltweiten Luxusliga aus. „BMW überholt alle“ titelte die Fachpresse nach ersten Testfahrten und bezog sich dabei nicht nur auf die Vmax von 250 km/h. Ohne Abregelung wären sogar 270 km/h möglich gewesen, es fehlte jedoch an adäquaten Reifen. Noch wichtiger war der Prestigefaktor des V12, der die wohlsituierte Kundenklientel euphorisierte. So zählte BMW schon vor der Premiere über 3.000 Blindbestellungen für das V12-Flaggschiff, das die Mercedes S-Klasse erstmals von Vorstandsparkplätzen verdrängte – bis die Schwaben ihre S-Klasse (W140) 1991 zum 600 SEL krönten. Dessen 6,0-Liter-V12 kam auf 300kW/408 PS, ein Gruß Richtung München, wo 300 PS genügen mussten.

Allerdings zielten die BMW 750i und 750iL nicht nur auf die Käufer der Mercedes S-Klasse. Vielmehr konterten die ersten Zwölfzylinder mit Katalysator auch erfolgreich die V12-Flotte von Jaguar und Daimler, die 1997 die Segel strich und fortan auf Kompressor-verstärkte V8 vertraute. In Nordamerika, weltweit wichtigster Luxusmarkt, galt der 5,02 Meter lange 750iL sogar als Alternative zu Rolls-Royce Silver Spirit und Bentley Mulsanne. Welche Klasse das bayerische Kraftwerk besaß, bestätigte Rolls-Royce 1998, denn nun wurde der Silver Seraph mit dem BMW-V12 ausgerüstet. Fünf Jahre später war Rolls-Royce Bestandteil der BMW Group und der erste Phantom V12 präsentierte sich als Palast auf Rädern mit 3,82 Meter Radstand, bei dem ein 6,7-Liter-Motor für höchste Laufkultur bürgte. Bentley – mittlerweile Bestandteil des VW-Konzerns – blieb die Antwort nicht schuldig: Im 2005 eingeführten Continental Flying Spur arbeitete ein 6,0-Liter-W12 aus dem VW-Baukasten, der auf bis zu 449 kW/610 PS und 322 km/h Vmax kam, schneller war damals kein V12-Viertürer.

Dies entsprach ganz den Vorstellungen des damaligen VW-Konzernchefs Ferdinand Piech, der sogar die Stammmarke Volkswagen dort etablieren wollte, wo die Luft dünn ist, aber die Gewinne groß sind. Neben einem W12-Sportwagen, der allerdings Concept Car blieb, sollte der Phaeton als bestes Auto der Welt reüssieren. Angekündigt wurde der Phaeton bereits auf der IAA 1999, die Produktion startete aber erst 2002 in der eigens errichteten Gläsernen Manufaktur in Dresden. Zwar teilte sich der Phaeton Bauteile mit Bentley, dafür kostete er als Zwölfzylinder so viel wie zwölf Fox, das VW-Einstiegsmodell. Fatal wurde es, wenn ein Phaeton im Händlerschauraum Seite an Seite mit dem Fox um Käufer warb. So ließen sich keine S-Klasse-Fahrer gewinnen. Anders in Asien, wohin VW schon bald die meisten Phaeton verkaufte. Vor allem Chinas Neureiche begeisterten sich für die Luxuskarosse, deren Passat-ähnliche Linienführung die hohen Anschaffungskosten geschickt verbarg. Tatsächlich fand der Phaeton im Reich der Mitte sogar mehr Fans als der erste ernsthafte chinesische V12-Anlauf, der 2014 lancierte Hongqi L5, eine 5,56 Meter lange Limousine mit 6,0-Liter-V12 unter der Haube. In die 2020er Jahre soll es bei Hongqi jedoch mit elektrischer Ruhe gehen.

Und die Japaner? Im Land der aufgehenden Sonne beobachtete besonders die Familie Toyoda sehr genau, was die westlichen Leitmarken antrieb. Lexus, die noble Toyota-Tochter, trat 1989 an, begnügte sich jedoch mit laufruhigen V8, um die gewohnte Rangordnung in den amerikanischen Premium-Verkaufscharts aufzumischen. Für Kaiser Akihito und mächtige Wirtschaftsmagnaten gab es dagegen 1997 den ersten sanften japanischen Zwölfzylinder im Toyota Century, eine Ära, die 20 Jahre später zugunsten eines V8 mit Hybridtechnik endete.

Präsidenten, Kanzler und Könige mit Zwölfzylinder-Insignien ausstatten, das wollte auch VW-Boss Ferdinand Piech. Deshalb rüstete er zusätzlich Audi auf. Der erste A8 (D2) löste unter den Bundeskanzlern Gerhard Schröder und Angela Merkel die S-Klasse ab und dazu gab es ab 2001 eine 6,0-Liter-W12-Spitzenmotorisierung. Für den damaligen DaimlerChrysler-Konzern war damit klar: Jetzt musste dem ganzen Globus gezeigt werden, dass die Stuttgarter Marken über allen anderen strahlen. Dazu hielt die S-Klasse (W220) als S 65 AMG damals unglaubliche 1.000 Nm Drehmoment und 450 kW/612 PS bereit und die Marke Maybach wurde revitalisiert mit den feudalen V12-Prestigelimousinen Maybach 57 und 62. Allerdings konnten die bis 6,17 Meter langen Riesen bei den Schönen und Reichen nicht einmal verfangen, als 2009 der mythische Modellname Maybach Zeppelin wiederbelebt wurde. Hollywood, China, Naher Osten und Königshaus präferierten Luxusmarken, die kontinuierlich am Markt waren, etwa Mercedes.

Deshalb festigt seit 2014 die Marke Mercedes-Maybach den Vormachtsanspruch der S-Klasse als Symbol für ultimativen Luxus. Und während die V12 bei Audi (A8) längst Geschichte sind und auch BMW im Juni 2022 seine letzte Zwölfzylinder-Maschine in einen 7er montiert, gibt es die S-Klasse vorläufig weiter als Mercedes-Maybach S 680 mit provozierendem V12 in einer Welt, die statt Verbrenner-Raffinesse elektrische Reichweiten und das Leistungsvermögen von Stromern diskutiert. Dennoch: Die Uhr für Zwölfender ist fast abgelaufen, und bald wird auch für den allerletzten V12 die Geisterstunde beginnen.

Wolfram Nickel/SP-X

Kurzcharakteristik

Historie:
1968: Am 26. September feiert die englische Flaggschiff-Limousine Jaguar XJ6 auf dem Pariser Salon Premiere. Der XJ6 zielt u.a. gegen die Mercedes-Benz S-Klasse und bleibt in unverändertem Grundkonzept über Jahrzehnte bis 1992 in Produktion. Jaguar-Chef William Lyons hat von Beginn Zwölfzylinder als adäquate Motorisierung in Planung
1971: Im März Produktionsstart des Jaguar E-Type Series III mit 5,3-Liter-V12
1972: Im Juli Serienanlauf der Limousinen Jaguar XJ12 Series I und Daimler Double Six mit einem 5,3-Liter-V12. Unter dem Projektnamen M33 wird bei BMW ein Zwölfzylindermotor mit 220 kW/300 PS und 5,0 Liter Hubraum entwickelt, der 1974 fertiggestellt ist, aber nicht in Serie geht
1973: Die Jaguar XJ 12 Limousine wird im September auf der Frankfurter IAA in überarbeiteter Form als Series II vorgestellt. Außerdem feiert das Coupé XJ 12C Weltpremiere auf der IAA. Der Jaguar-V12 debütiert außerdem im Sportwagen Panther J72 V12
1974: Die Limousine Panther De Ville wird ebenfalls von einem Jaguar V12 angetrieben
1979: Auf dem Genfer Salon debütiert der Jaguar XJ 12 als Series III
1981: Die Jaguar XJ-Limousine geht im Juli mit modifiziertem Zwölfzylinder als XJ 12 HE in Produktion
1982: Im November fällt BMW die Entscheidung zur Entwicklung eines V12 für ein neues Oberklassemodell
1983: Auf dem Genfer Salon debütiert die Jaguar XJ-Limousine mit auf 6,0 Liter Hubraum vergrößertem V12. Toyota-Chef Eiji Toyoda gibt das Startsignal für die Schaffung einer neuen Premiummarke, Lexus
1984: Das „F1“ (Flagship-1)-Projekt (Lexus LS 400) von Toyota wird umgesetzt unter den Chefingenieuren Shoiji Jimbo und Ichiro Suzuki, aber Toyota beschränkt sich auf einen V8-Motor
1986: Im September erfolgt die Vorstellung des BMW 7ers der Serie E32, zuerst beschränkt auf die Sechszylinder-Typen BMW 730i und 735i. Mercedes-Benz schickt einen V12-Motor für die künftige S-Klasse der Baureihe W140 auf den Prüfstand
1987: Im Februar kommuniziert BMW die Details zu V12-Motor und Technik der neuen Spitzentypen 750i und 750iL. Weltpremiere feiern die 300 PS leistenden BMW-Zwölfzylinder-Limousinen auf dem Genfer Salon. Erkennungszeichen gegenüber den Sechszylindertypen BMW 730i und 735i sind die breitere Niere im Kühlergrill und rechteckige Auspuffendrohre. Die Preise für den BMW 750i beginnen bei 98.000 Mark. Der BMW-Konzern erreicht die Rekord-Produktionszahl von 461.340 Pkw. Mercedes reagiert im September mit einer Modellpflege für die S-Klasse W126
1988: Mit Spezialausstattung kostet der neue BMW 750iL ab 142.000 Mark, darüber rangieren die Sonderanfertigungen von Karossiers. Im ersten vollen Jahr erzielt der BMW 750i/iL weltweit über 10.000 Zulassungen. Alpina präsentiert den B12 5.0 auf BMW 7er Basis als schnellste V12-Limousine der Welt. Der Audi V8 feiert seine Weltpremiere. In Deutschland werden 1.444 Einheiten des Audi V8 zugelassen, 20.118 BMW 7er (davon 4.467 BMW 750i/Li), 1.998 Jaguar XJ (davon 495 V12), 13.725 Mercedes-Benz S-Klasse (W126)
1990: Lexus feiert den Vertriebsstart in Deutschland und meldet im Oktober für das erste Verkaufsjahr in den USA über 63.000 verkaufte Einheiten (zum Vergleich: BMW 64.000 Einheiten, Mercedes-Benz 78.000 Einheiten), aber nur mit V8-Motoren. Mercedes kommuniziert im Herbst Details zur kommenden S-Klasse der Baureihe W140, die mit V12-Motor im 600 SE/600 SEL verfügbar wird. In Deutschland werden 1.917 Einheiten des Audi V8 zugelassen, 16.995 BMW 7er (davon 2.947 BMW 750i/Li), 1.747 Jaguar XJ (davon 358 V12), 192 Lexus LS 400, 14.027 Mercedes-Benz S-Klasse (W126).
1991: Die Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W140 kommt nach Vorstellung auf dem Genfer Salon in den Handel. Schon in den ersten neun Monaten nach Markteinführung werden über 48.000 S-Klasse-Limousinen ausgeliefert, während BMW im ganzen Jahr nur noch 35.000 Einheiten des 7ers verkauft. Ab Juli ist der Audi V8 auch mit größerem 4,2-Liter-V8 lieferbar. In Deutschland werden 2.022 Einheiten des Audi V8 zugelassen, 16.319 BMW 7er (davon 2.817 BMW 750i/Li), 1.771 Jaguar XJ (davon 584 V12), 200 Lexus LS 400, 20.034 Mercedes-Benz S-Klasse (W126 und W140, davon 3.554 Mercedes 600 SE/L V12)
1992: Als erster deutscher Serien-Pkw wird der BMW 750i/iL mit Xenonlicht ausgestattet. Die Mercedes-Benz S-Klasse (W140) überholt in der deutschen Zulassungsstatistik mit 22.000 Einheiten erneut den BMW 7er (15.000 Verkäufe). Ab Februar gibt es 600 SEL der Baureihe W140 in gepanzerten Sonderschutz-Versionen. Im November endet die Fertigung des 1968 lancierten Jaguar XJ mit Auslieferung der letzten Zwölfzylinder-Limousinen
1993: Ab 3. Februar ist der Jaguar XJ40 mit Zwölfzylinder lieferbar, jetzt als 318 PS starkes 6,0-Liter-Aggregat, das die Limousine auf Tempo 248 beschleunigt
1994: Im Februar kündigt BMW einen Generationenwechsel an. Die BMW 7er-Reihe mit dem internen Code E38 ersetzt im Juni den E32. Der neue 750i mit 5,4-Liter-V12 leistet 240 kW/326 PS. Audi lanciert den ersten A8 als Nachfolger des V8, dessen Fertigung nach 21.565 Einheiten ausläuft. Bundeskanzler Gerhard Schröder setzt später erstmals den Audi A8 als Staatskarosse ein und auch Angela Merkel vertraut bis zuletzt auf einen A8, der ab 2001 mit 6,0-Liter-W12-Spitzenmotorisierung im Angebot ist. Auf dem Pariser Salon feiert der neue Jaguar XJ und Daimler der Serie X300 mit 6,0-Liter-V12 Weltpremiere
1997: Am 17. April läuft bei Jaguar das letzte V12-Modell vom Band. Majestätischer und repräsentativer als der vom japanischen Kaiserhaus genutzte Toyota Century (G 50) fährt keine andere japanische Luxuslimousine vor. Dies mit monumentalem und erstem japanischem Zwölfzylinder, der ab 1997 unter der langen Haube des Century (Typ G50) arbeitet. Nicht prunkreicher Protz, sondern vollendeter Komfort und handwerkliche Qualität in Perfektion sind die Messlatte, die der Century in der Repräsentationsklasse setzt. So begnügt sich die V12-Maschine mit 206 kW/280 PS maximaler Leistung. Für vergleichsweise günstige Emissionswerte sorgte zeitweise auch eine Version mit CNG-Antrieb, womit der Toyota Century zum ersten Serien-Zwölfzylinder überhaupt avancierte, der sich mit Erdgas betreiben ließ. Luxuriöses Fahrvergnügen, das ist in Japan gleichbedeutend mit leiser Fortbewegung. Bis ins Detail geht die Geräuschdämmung, zu der der turbinenartige V12 passt. Stoffsitze senken das Geräuschniveau im Luxusliner und steigern das Lesevergnügen seiner Fondpassagiere. So soll Kaiser Akihito bei Ausfahrten im Century gerne die Tageszeitungen studiert haben
1998: Rolls-Royce rüstet den Silver Seraph mit dem BMW-V12-Motor aus. Wachwechsel bei der Mercedes S-Klasse, die als Baureihe W220 startet und als S 600 L über einen 5,8-Liter-V12 (270 kW/367 PS) mit neuartiger Zylinderabschaltung verfügt. Dabei werden im Teillastbereich vier bzw. sechs Zylinder durch Ventilabschaltung deaktiviert
2001: Generationenwechsel beim BMW 7er. Die neue 7er Baureihe E65 bleibt bis 2008 aktuell und ist als 760i mit 327 kW/445 PS starkem 6,0-Liter-V12 lieferbar
2002: Die zweite Generation des Audi A8 (D3) wird eingeführt mit dem A8 6.0 W12 und 331 kW/450 PS Leistung an der Spitze. Im Mai Markteinführung des Volkswagen Phaeton, ab November auch als Langversion lieferbar. Die Plattform des VW Phaeton wird auch für Bentley-Modelle genutzt. Produziert wird der Phaeton in der eigens eingerichteten Gläsernen Manufaktur in Dresden. Spitzenmotorsierungen im Phaeton sind ab Marktstart ein W12-Benziner und ab November ein V10 TDI. Der damalige DaimlerChrysler Konzern verkündet den Marktstart der Marke Maybach innerhalb von Mercedes-Benz Cars und lanciert die Prestigelimousinen Maybach 57 und Maybach 62. Weltpremiere für die neuen Maybach-Zwölfzylinder-Limousinen noch ohne Typenkennung auf dem Genfer Salon. Am 23. Mai startet der Vorverkauf für den Maybach 57 zu Preisen ab 310.000 Euro und für den Maybach 62 zu Preisen ab 360.000 Euro. Publikumspremiere des Maybach auf dem Atlantik-Liner Queen Elizabeth II und in einem New Yorker Ballsaal, Markteinführung im Oktober. Neue V12 für die S-Klasse, jetzt als S600 L mit 5,5-Liter V12 (368 kW/500 PS) und als S 63 AMG mit 6,3-Liter-V12 (326 kW/444 PS) sowie als S 65 AMG mit 6,0-Liter-Biturbo-V12 (450 kW/612 PS und 1.000 Nm Drehmoment)
2003: Auslieferungsstart des ersten unter BMW-Konzernführung entwickelten Rolls-Royce Phantom, dies mit 6,7-Liter-V12-Motor (Leistung 338 kW/460 PS), Radstand 3,57 bzw. 3,82 Meter (Extended Wheelbase)
2005: Bentley führt die Limousine Continental Flying Spur mit 6,0-Liter-W12 (411 kW/560 PS) aus dem VW-Baukasten ein. Bei der Mercedes S-Klasse gibt es einen Generationenwechsel zur Baureihe W 221, die mit V12-Topmotorisierung als S 600 L (5,5-Liter-V12 mit 380 kW/517 PS) und S 65 AMG L (6,0-Liter-V12 mit bis zu 463 kW/630 PS) lieferbar ist
2008: Der Bentley Continental Flying Spur Speed leistet sogar 449 kW/610 PS. Die Baureihe F01 des BMW 7er-Modells debütiert im November und ist von 2009 bis 2015 mit V12-Motor lieferbar. Der 760i mit 6,0-Liter-V12 leistet 400 kW/544 PS
2009: Aston Martin lanciert den 296 km/h schnellen viertürigen Rapide mit 5,9-Liter-V12-Motor, der bis 2020 in Produktion bleibt und zuletzt als Rapide AMR 330 km/h flott ist dank einer Leistungssteigerung auf 444 kW/603 PS. Maybach krönt seine Modellpalette mit dem auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellten und auf 100 Einheiten limitierten V12-Sondermodell Maybach Zeppelin auf Basis der Typen Maybach 57 und Maybach 62. Rolls-Royce Ghost mit V12 debütiert
2010: Modellwechsel beim Audi A8. Die dritte Generation (D4) bleibt bis 2017 in Produktion und leistet als Zwölfzylinder-Spitzenversion 6.3 FSI 368 kW/500 PS
2011: Der W12-Motor im Phaeton ist nur noch für China bestellbar. Rolls-Royce zeigt das Concept 102EX mit Elektroantrieb
2013: Die Marke Maybach wird vorübergehend eingestellt. Mercedes führt die neue S-Klasse-Generation W222 ein, die ab 2014 mit V12-Motoren angeboten wird als S 600 L und als AMG S 65 L (463 kW/630 PS aus 6,0 Liter Hubraum). Bentley lanciert den neuen Flying Spur mit 460 kW/625 PS starkem 6,0-Liter-W12, ab 2016 gibt es den W 12 S sogar mit 467 kW/635 PS
2014: Der neue Hongqi L5 ist eine 5,56 Meter lange chinesische Limousine, die auch an Privatkunden verkauft wird und einen 6,0-Liter-V12 unter der Haube hat mit 300 kW/408 PS Leistung. Die neuen Mercedes-Maybach S 500 und S 600 werden präsentiert, dies mit nochmals 20 Zentimeter mehr Radstand als die Langversion der S-Klasse und mit 6,0-Liter-V12-Motor im S 600 S 600 /Pullman (390 kW/530 PS)
2015: Die Baureihe G11 des BMW 7er wird vorgestellt und ein Jahr später mit V12-Spitzenmotoriserung lieferbar. Als M760 Li verfügt der V12 über bis zu 448 kW/610 PS, ab 2019 noch 435 kW/585 PS bei optimiertem Drehmoment (850 statt 800 Nm)
2016: Produktionsende für den VW Phaeton
2017: Der neue Toyota Century (G60) kombiniert einen 5,0-Liter-V8 mit einem 165 kW/224 PS starken Elektromotor und schickt den einzigen japanischen V12 in den Ruhestand. Eine neue Generation des Rolls-Royce Phantom wird lanciert und mit 6,7-Liter-V12 aufgelegt
2019: Der chinesische Oberklassehersteller Honqgi beginnt mit der Elektrifizierung seiner Modelle, die auch nach Europa exportiert werden. Eine frische Generation des Bentley Flying Spur debütiert mit 6,0-Liter-W12 und 467 kW/635 PS Leistung sowie 900 Nm für Vmax 333 km/h
2020: Produktionsende für den Aston Martin Rapide AMR mit V12, ein nachfolgender elektrifizierter Rapide E wird trotz Ankündigung doch nicht in Serie gebaut. Neuer Rolls-Royce Ghost ist mit 6,7-Liter-V12 und bis zu 441 kW/600 PS Leistung verfügbar. Generationenwechsel bei der Mercedes S-Klasse (W223), die künftig nur noch in Maybach-Spezifikation mit V12 angeboten wird
2021: Der vollelektrische Mercedes EQS wird im Frühjahr eingeführt. Passend zum 100. Geburtstag der einstigen Maybach-Modelle der Superklasse präsentiert der Daimler-Konzern eine neue Generation der Mercedes-Maybach S-Klasse, die auch mit V12-Motoren lieferbar ist, dies als S 680 4Matic mit 6,0-Liter-V12-Motor (450 kW/612 PS)
2022: BMW präsentiert die jüngste Generation des 7er (G70), dies ohne V12, stattdessen auch als vollelektrischer i7. Im Juni endet die Produktion der „letzten jemals gebauten Zwölfzylinder-Maschine in einem BMW-Serienauto“ (7er, Baureihe G11). Die letzten gebauten zwölf Einheiten des M760i Final V12 werden an Kunden in den USA verkauft. Lamborghini feiert den Abschied vom reinen V12-Motor mit dem limitierten Sondermodell Aventador Ultimae. Rolls-Royce kündigt das Debüt des ersten vollelektrischen Serienmodells an

Dieser Citroen dachte die Marke neu: Vor 40 Jahren demonstrierte der Mittelklasse-Bestseller BX, wie sich geniale technische Sonderwege mit profitablen Gleichteilen aus dem Peugeot-Regal kombinieren lassen. Nicht fehlen durfte ein ikonisches Design, kreiert von Marcello Gandini, dem Couturier legendärer Lamborghini.

Category: Allgemein , added on 2022.05.13

Wenn eine Automarke untergeht, schwindet in der Folgezeit meist auch der Fahrzeugbestand des Herstellers. Sachsenring macht mit dem Trabant jedoch eine Ausnahme.

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Nie hatten die Hessen heißere Eisen im Feuer: Vor 50 Jahren fuhr Opel im Verkaufsranking mit VW auf Augenhöhe, aber im Image war der Blitz auf Pole Position. Möglich machten dies furios schnelle Autos wie der Commodore GS/E. Ein Rallyestreifen-dekorierter Renner, den auch Porsche-Piloten respektierten.

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Mit Kanten extremer Couture machte Volvo Anfang der 1980er die Welt verrückt. Während alle Wettbewerber auf dynamische Stromlinien setzten, verblüfften die neuen Flaggschiff-Limousinen Volvo 740 und 760 mit kuriosen Ziegelsteinkonturen – und Turbopower für furiose Fahrleistungen. Als Kombi konnte der 740 sogar im Motorsport begeistern.

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Mit diesem Auto demonstrierten die Amerikaner, dass sie wissen, was Europäer wollen. Der unter GM-Stardesigner Charles M. Jordan geformte Opel Rekord II betörte durch eine Leichtigkeit der Formen, die ihn 1972 als erfolgreichsten Star der Mittelklasse etablierten – und Opel im Verkaufsranking vor VW platzierte.

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Es war ein Concours d'Élégance der Haute Couture: Vor 60 Jahren konkurrierten Paris und Turin bei der Kreation eleganter Coupés und Cabriolets. Bis Pininfarina das Beste beider Kapitalen im zweitürigen Peugeot 404 vereinte. Präsident Charles de Gaulle und die europäische Hautevolee waren begeistert

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Erst war er der Nachfolger des VW Käfers, dann das Vorbild aller modernen Kompakten und jetzt, in dritter Generation, konnte der Golf sogar Luxus: Als VR6 avancierte er zur Understatement-Alternative süddeutscher Premiummodelle. Dagegen wagte der Citystromer E-Mobilität und der erste Golf Variant Familie.

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Diese S-Klasse wagte technologische Zukunft und deklassierte so sämtliche neuen Luxusliner anderer Marken, die mit dem Anspruch gestartet waren, den Sternträger als „bestes Auto der Welt“ zu entthronen. Trotzdem gab es ausgerechnet auf dem deutschen Heimatmarkt Kritik für diesen üppig dimensionierten Dienstwagen von Bundeskanzler Kohl

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