55 Jahre Porsche 911 Targa

2020.06.23 - Wolfram Nickel/SP-X

Deutschlands schnellster Bolide mit Boxer und extravagantem Bügel erneuert sich. Anlass für einen Blick zurück auf die Erfolgsgeschichte des vor 55 Jahren erstmals präsentierten Porsche 911 Targa, der das klassische Cabrio um einen Überrollbügel ergänzte. Die Targa-Idee wurde Kult und das luftige Dachkonzept weltweit kopiert

SP-X/Köln. Targa – diesen Schriftzug trägt ein Porsche wie einen Orden. Tatsächlich erinnert er an das legendäre sizilianische Langstreckenrennen Targa Florio, das Porsche häufiger als alle anderen großen Sportwagenmarken gewann. Vor allem aber ist der Porsche 911 Targa seit 55 Jahren das Urmaß aller Racer, die mit markantem Überrollbügel Frischluftspaß ermöglichen. Im Spätsommer 1965 präsentierte Porsche den 911 Targa als „erstes serienmäßiges Sicherheitscabriolet der Welt“ mit feststehenden und in die Karosserie integrierten Schutzbügel aus Nirosta-Edelstahl. Ein Stilelement, das Designgeschichte schrieb und auch sofort den kurzlebigen Vierzylinder-Typ Porsche 912 auszeichnete, der so das klassische Vollcabriolet Porsche 356 beerbte. Zur ewig jungen Stilikone avancierte aber allein der 911 Targa mit Sechszylinder-Boxer. Nur ihm gelang es, die Frischluft-Idee aus charakteristischem, breitem Bügel, herausnehmbaren Dachteil über den Vordersitzen und umlaufender Heckscheibe (anfangs aus Plastik) über acht Elfer-Generationen begehrenswert zu halten, wie auch der zur Sommersaison 2020 präsentierte jüngste 911 Targa zeigt. Längst ist der für Porsche geschützte Begriff Targa - ähnlich wie Turbo - in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und das Targa-Konzept wurde frühzeitig nicht nur auf weitere Porsche-Modelle wie die Typen 914, 924, 944 oder 918 Spyder übertragen, sondern weltweit von Sportwagenbauern kopiert.

Ob amerikanische Endorphin-Energizer wie Corvette, Camaro und Tesla Roadster, der „Magnum-Ferrari 308 GTS“ als TV-Star, Highspeed-Ikonen wie Koenigsegg Agera und Lamborghini Aventador, schnelle Samurai von Honda CRX bis Toyota Supra, erfolgreiche Franzosen wie der Matra 530 SX, Cabrios von deutschen Karossiers wie Opel Kadett Aero und BMW Baur 3er Topcabrio oder kultige Engländern in Form von Triumph Stag und Bristol Beaufighter: Insgesamt setzten bis heute schon rund 100 Modelle auf ein Open-Air-Vergnügen mit Targa-Dach oder T-Bars (zweigeteilte Dacheinsätze). Porsche hatte die klassische Kombination aus feststehendem Überrollbügel und herausnehmbarem Hardtop zwar nicht erfunden – der Toyota Sports 800 überraschte damit ein halbes Jahr zuvor und der Triumph TR4 mit Surrey Top galt schon 1961 als Kuriosität – aber die Porsche-Ingenieure durchdachten das Konzept neu und erweiterten die bei selbsttragenden Karosserien stabilisierende Funktion des Bügels um einen bei Unfällen wirklich wirksamen Überschlagschutz. Erst im Porsche 911 Targa konnte sich diese nach oben offene Bügel-Kultur zur globalen Erfolgsstory entwickeln. Mag sein, dass der Mythos des für diesen Porsche namensgebenden ältesten Straßenrennens Targa Florio einen Hauch dazu beigetragen hat. Immerhin sicherte sich Porsche die begehrte „Targa“ – die Siegertrophäe – sogar öfter als die italienischen Lokalmatadore.

Tatsächlich bedeutet der italienische Begriff „Targa“ aber auch „Schutzschild“, wie die Porsche-Pressemitteilung Nr.18 aus dem Jahr 1965 aufklärt, schließlich sollte das „Sicherheitscabriolet“ Stimmen entgegentreten, die die vermeintlich unsicheren Cabriolets in den USA abschaffen wollten. Zu ernsthaften politischen Forderungen nach einem Cabriolet-Verbot kam es zwar nie, aber mit dem 911 Targa hatten die Stuttgarter endlich einen schnellen, wenn auch kostspieligen Sechszylinder- Sonnensegler für den weltgrößten Cabriomarkt im Programm. Preiswerter und damit ein echter Nachfolger des eingestellten 356 Cabrios war der zeitgleich lancierte Porsche 912, der mit kleinem, 66 kW/90 PS freisetzendem Vierzylinder-Boxer in den Targa-Club kam. Obwohl von vielen Elfer-Fans verschmäht, avancierte der bis 1969 gebaute 912 zur Erfolgsnummer, die den großen Bruder im Startjahr um mehr als das Doppelte in den Verkaufszahlen übertraf. Vom „Poor Man's Porsche“, wie manche Medien meinten, einem Arme-Leute-Porsche also, konnte beim 912 dennoch nicht die Rede sein, denn in Amerika kostete dieser Targa immer noch so viel wie gleich zwei MG B Roadster.

Dafür boten 912 und 911 Targa vier Sportwagen in einem: „Targa Hardtop“ nannten sich die Porsche mit massivem Dachaufsatz, als „Targa Spyder“ waren sie völlig offen, der „Targa Voyage“ überraschte mit faltbarem Dach für die Reise, das per Schnellverschluss zwischen Bügel und Frontscheibe fixiert wurde und der „Targa Bel Air“ erinnerte mit geöffnetem rückwärtigen Verdeck (die feststehende hintere Glasscheibe wurde erst 1968 Standard) an klassische Landaulets. Noch eine Alleinstellung besetzte der Targa schon in seiner Anfangszeit: Als 118 kW/160 PS starker Porsche 911 S Targa raste er auf die Pole Position unter Deutschlands schnellsten Sportlern. So viel Tempo bewirkte sogar unfreiwillige Schlagzeilen, denn Anfang der 1970er nutzte der RAF-Terrorist Andreas Baader einen gestohlenen 911 Targa als Fluchtfahrzeug. Ganz und gar vergnüglich war dagegen der Auftritt des farbenfrohen 911 Turbo Targa, der 1976 als sportlicher Hauptdarsteller in der Kino-Komödie „Car-Napping“ Staub aufwirbelte.

Rainer Buchmanns Firma bb hatte diesen Elfer aus Targa- und Turbo-Teilen komponiert, denn im Porsche-Programm versprach der 221 kW/300 PS freisetzende 911 Turbo Targa erst 1986 ultimative Fahrfreude. In der Zwischenzeit hatten die Typen VW-Porsche 914, Porsche 924 und 944 gezeigt, dass sich das Targa-Konzept auch auf preiswertere Baureihen transferieren ließ, teilweise aber nur mit einer Dachluke nicht größer als ein Schiebedach. Später waren es dann die Hypercars Porsche Carrera GT (ab 2003) und 918 Spyder, die das Targa-Konzept in Geschwindigkeitsbereiche oberhalb 300 km/h katapultierten. Derweil konzentrierte sich die 911-Dynastie auf andere nach oben offene Entwicklungsschritte. So hatten die Kunden ab 1982 die Wahl zwischen zwei Sonnenstürmern, denn parallel zum Targa stand nun ein 911 Cabrio im Angebot. Trotzdem blieb fast jeder dritte Elfer der G-Baureihe ein Targa.

Mit dem Elfer der Baureihe 964 gab es den Targa 1989 erstmals mit Allradantrieb und in der folgenden Baureihe 993 war der Targa 1995 offen für völlig Neues: Statt des Bügels typisierte den Targa nun ein dreiteiliges Panoramaglasdach, das sich vom vorderen Scheibenrahmen bis zum Heck streckte und per Knopfdruck wie ein Schiebedach öffnete. Im neuen Jahrtausend bekam der Targa der Serie 996 eine Heckklappe: Die Heckscheibe des auf mehr als 1,5 Quadratmeter gewachsenen Glasdachs konnte geöffnet werden. Leichteres Glas und silbern glänzende Aluleisten an den Dachkanten kündeten beim Targa des Typs 997 ab 2006 von Hightech, ehe 2011 der Targa der Serie 991 zurück zu den Ursprüngen fand: Der berühmte Bügel fand sich wieder ein und ersetzte die B-Säulen. Neu war allerdings das vollautomatisch öffnende Dachsystem. Heute setzt die achte Generation des 911 Targa die Signale Richtung Zukunft. Nicht als Hybrid wie der 918 Speedster oder vollelektrisch wie der Taycan, sondern mit dem inzwischen weltweit einzigen Sechszylinder-Boxer. Schließlich macht auch der Boxer das Targa-Fahrerlebnis für Porsche-Fans so einzigartig.

Chronik:
1957: Erste Formstudien für einen Nachfolger des Porsche 356, den späteren Porsche 911
1960: Am 1. November präsentiert Ferry Porsches Sohn Ferdinand Alexander die fahrfähige Studie 754 T 7, die dem späteren Serien-911 bereits ähnelt
1961: Ferdinand Alexander Porsche wird Chef der Modellabteilung und gibt dem Typ 901 seine endgültige Form als 2+2 Sitzer. Triumph präsentiert für den Roadster TR4 ein zweiteiliges Hardtop, das sogenannte Surrey Top
1962: Toyota zeigt den Sports 800 mit verschiebbarem Dachmittelteil. In Serie geht der Sports 800 mit herausnehmbarem Alu-Dachmittelteil im Frühling 1965, kurz vor dem Porsche Targa
1963: Weltpremiere des Porsche 901 auf der Frankfurter IAA. Da die Namensrechte an der Ziffernfolge 901 bei Peugeot liegen, erfolgt der Serienstart des neuen Porsche unter der Modellbezeichnung 911 mit neuem 130-PS-Sechszylinder
1965: Präsentation des Vierzylinder-Typs 912 als Nachfolger des auch als Cabriolet angebotenen 356. Vor allem die amerikanischen Porsche-Händler rufen nach einer offenen Variante des 911. Im Juni zeigt Porsche den ersten 911 mit Schiebedach. Auf der IAA präsentiert Porsche den 911 Targa als „das erste Sicherheitscabriolet der Welt“. Markant ist der in die Karosserie integrierte, feststehende Überrollbügel aus Nirosta-Edelstahl. Die Heckscheibe ist aus Kunststoff gefertigt und lässt sich per Reißverschluss öffnen. Das Dachmittelteil besteht aus einem faltbaren Aludruckgussrahmen mit Kunstlederbezug. Laut Öffentlichkeitsarbeit ist der 911 Targa geschlossen mit festem, mit schwarzem Kunstleder bezogenen Dachaufsatz ein klassischer „Targa Hardtop“, mit zusätzlichem, bei Sonnenschein zusammenrollbarem „Schnelldach“ ein „Targa Voyage“, mit geöffnetem Heckfenster und geschlossenem Dach ein „Targa Bel-Air“ und vollständig geöffnet, also ohne Dach und mit heruntergeklapptem hinteren Verdeck ein „Targa Spyder“. Den Namen Targa lässt sich Porsche patentieren. Er soll an sportliche Erfolge bei der sizilianischen Targa Florio erinnern, aber auch Sicherheit vermitteln, denn der italienische Begriff Targa steht auch für Schild. Der Mehrpreis des 911 Targa gegenüber dem 911 Coupé beträgt etwa 1.400 Mark und damit rund zehn Prozent des Basispreises. Zu den Typen anderer Hersteller, die das Dachkonzept des 911 Targa adaptieren (herausnehmbares Hardtop, teilweise auch als T-Top mit zwei geteilten Dachhälften) zählen u.a. Alfa Romeo 4C Spider, BMW Baur Topcabriolets auf Basis BMW 3er, Bristol 412, Bristol Beaufighter, Bugatti Veyron Sport, Chevrolet Corvette, Chevrolet Camaro, Ferrari Dino 246 GTS, Ferrari 308, Ferrari 328, Ferrari 355 GTS, Ferrari 575 Superamerica, Fiat X1/9, Honda CRX, Honda NSX, Koenigsegg Agera, Lamborghini Silhouette, Lamborghini Aventador Roadster, Lancia Beta Spyder, Lancia Beta Montecarlo, Lotus Elise, Matra 530 SX, Mitsubishi Eclipse, Mitsubishi 3000 GT, Nissan Pulsar, Nissan 100NX, Nissan 280ZX, Nissan 300ZX, Opel Kadett Aero, Opel GT Aero, Opel Speedster, Pontiac Firebird, Pontaic Fiero, Renault Wind, Smart Roadster, Suzuki Cappuccino, Suzuki Vitara X-90, Tesla Roadster, Toyota Sports 800, Toyota MR2, Toyota Supra, Triumph Stag, TVR Tuscan etc. Die Porsche Ahnengalerie, die von der Targa-Idee inspiriert wurde umfasst nach dem 911 und 912 die Typen VW-Porsche 914, Porsche 924, 944, Carrera GT und 918 Spyder
1966: Am 21. September wird der 100.000. Porsche Sportwagen ausgeliefert. Vorstellung der neuen Spitzenversion 911 S und der markanten Fuchs-Aluminium-Felgen. Mit 160 PS ist der Porsche 911 S Deutschlands schnellstes Serienauto. Im Herbst wird auch der Vierzylinder-Typ Porsche 912 als Targa-Version mit faltbarer Heckscheibe lieferbar
1967: Neues Einstiegsmodell 911 T mit 110-PS-Sechszylinder. Ab dem zweiten Halbjahr können die Targa-Modelle auf Wunsch auch mit einer fest eingebauten, beheizbaren Heckscheibe aus Sicherheitsglas bestellt werden
1968: Im Herbst wird die Glas-Heckscheibe für den Targa Standard
1969: Hubraumwachstum auf 2,2 Liter zum Modelljahr 1970. Innovative Saugrohr-Benzineinspritzung für die Typen 911 E (165 PS) und 911 S (180 PS). Der 911 T jetzt mit 125 PS. Einstellung des Porsche 912. Im April 1969 wird die in Ludwigsburg ansässige „VW-Porsche-Vertriebsgesellschaft mbh“ gegründet. Zweck der Unternehmensgründung ist die Vermarktung der neuen Mittelmotor-Sportwagen mit Targa-Dach VW-Porsche 914 und 914/6. Weltpremiere feiern die Modelle 914 mit 59 kW/80 PS und 914/6 mit 81 kW/110 PS im September auf der Frankfurter IAA.
Dank eines günstigen Grundpreises von unter 12.000 Mark entwickelt sich der VW-Porsche 914 zu einem Verkaufsschlager, von dem schon im ersten vollen Absatzjahr insgesamt 13.312 Fahrzeuge mit Vierzylinder-Motor abgesetzt werden. Es ist der erste Schritt auf dem Weg zum bis dahin meistverkauften deutschen Sportwagen und dem bis dahin meistverkauften Mittelmotor-Zweisitzer aller Zeiten. Bis 1976 werden rund 120.000 Einheiten der VW-Porsche mit Targa-Dach verkauft
1970: In diesem Jahr fertigt Porsche rund 74.000 Einheiten pro Jahr, davon etwa ein Drittel als Targa
1971. Porsche wirbt für den 190 PS starken 911 S mit dem Slogan „Deutschlands schnellster Normalverbraucher“, außergewöhnlich, da alle Konkurrenten auf das kostspieligere Superbenzin setzen. Hubraumsteigerung für alle 911-Typen auf 2,4 Liter
1972: Debüt Carrera RS mit Heckspoiler als schnellstes deutsches Serienauto
1973: Die G-Serie des 911 wird für das Modelljahr 1974 vorgestellt mit optischen Modifikationen (verantwortet von Anatole Lapine) und Motoren mit 2,7-Liter-Hubraum, neue K-Jetronic-Benzineinspritzung. Vom bis 1973 gebauten „Urelfer“ entstehen insgesamt 23.358 Porsche 911 Targa und 2.562 Porsche 912 Targa
1974: Der Porsche 911 Turbo ist weltweit erster Seriensportwagen mit Abgasturboaufladung und setzt neue Technik- und Tempo-Maßstäbe in der 911-Historie. Vorläufig nicht als Targa lieferbar
1975: Einführung feuerverzinkter Bleche. Beim Carrera Targa ist der Sicherheitsbügel schwarz gehalten, statt wie bisher silbern. Als Nachfolger der VW-Porsche 914 debütiert der Porsche 924. Optional gibt es einen herausnehmbaren Targa-Dacheinsatz, der im Gepäckraum verstaut werden kann. Die Produktionszahl 100.000 erreichte der 924 in knapp unter fünf Jahren, für einen Sportler in diesem Segment rekordverdächtig. Zusammen mit seinen Weiterentwicklungen Porsche 944 (ebenfalls mit optionalem Targa-Dach) und Porsche 968 wurden es insgesamt sogar über 325.000 Exemplare, mehr als bis dahin von jedem anderen Porsche
1976: Ein Jahr Garantie ohne Kilometerbegrenzung für alle Porsche ist einzigartig im Wettbewerbsumfeld. Rainer Buchmanns Firma bb realisiert farbenfrohe Fahrzeugapplikationen. Zu den legendärsten bb-Schöpfungen zählt der 911 Turbo Targa von 1976 mit Streifen in Regenbogenfarben und königsblauen Stoffen im Interieur. Bekannt wird dieser als Artcar ausstaffierte 911 Turbo Targa als Hauptattraktion der Firma Polaroid auf der Messe Photokina in Köln sowie als ein automobiler Hauptdarsteller in der Kino-Komödie „Car-Napping“. Buchmann baute diesen Targa technisch aus Komponenten eines 911 Turbo, die er in einen 911 Targa integrierte. Im Porsche-Programm gibt es noch keinen 911 Turbo Targa
1977: Neuer Leistungsträger wird der 911 Turbo 3.3 mit 300 PS. Im Juni erfolgt die Auslieferung des 250.000sten Porsche seit 1948
1979: In den USA geht der 911 mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator an den Start
1980: Der Einsatz feuerverzinkten Stahls ermöglicht eine siebenjährige Garantie gegen Durchrostung
1982: Vorstellung des Porsche 911 Cabriolets, der Targa bleibt im Programm
1983: Jetzt ist der 911 mit 3,2 Liter Hubraum ausgestattet. Namenszusatz Carrera für alle 911
1985: Geregelter Drei-Wege-Katalysator wird für den 911 in Deutschland eingeführt
1986: Zum Modelljahr 1987 ist auch der Porsche 911 Turbo auch in den Karosserievarianten Targa und Cabriolet erhältlich
1988: Weltpremiere und Start der Bauserie 964. Gegenüber dem G-Modell ist der 964 ein fast vollkommen erneuertes Fahrzeug mit zu 85 Prozent frischen Teilen. Der luftgekühlte Sechszylinder bringt es nun auf 3,6 Liter Hubraum und 284 kW/250 PS Leistung. Technische Besonderheiten sind der Allradantrieb im Carrera 4, serienmäßiges ABS und die ab 1991 serienmäßigen Airbags. Zunächst ist nur der 911 Carrera 4 verfügbar. Von insgesamt 196.932 gefertigten Porsche 911 des vorhergehenden G-Modells wurden 57.349 als Targa ausgeliefert, das entspricht knapp 30 Prozent am Modellmix
1989: In der Elfer-Baureihe 964 gibt es den Targa erstmals mit Allradantrieb
1993: Neue Baureihe 993 mit 3,6-Liter-Hubraum und Leistungswerten ab 272 PS, vorläufig noch ohne Targa. Von der Vorgänger-Baureihe 964 wurden 4.863 Porsche 911 Targa gebaut, davon 1.329 Carrera 4 Targa und 3.534 Carrera 2 Targa. Innerhalb der ersten drei 911-Generationen von 1965 bis 1993 wurden insgesamt 87.663 Targa-Modelle gebaut.
1995: Auf der Frankfurter IAA feiert der 911 Targa ein Revival in völlig neuer Form. Die Neuinterpretation des Targa-Gedankens vertraut auf ein großes Panorama-Glasdach. Innerhalb einer jetzt längs verlaufenden Sicherheitsstruktur befindet sich das Dach aus getöntem Wärmeschutzglas, das vom vorderen Scheibenrahmen bis zum Heckteil reicht. Aufgeteilt in elektrisch bewegliche Segmente, öffnet es auf Knopfdruck stufenlos und zieht sich wie ein überbreites Schiebedach hinter die Heckscheibe zurück
1997: In diesem Jahr werden noch 1.833 Porsche 911 Targa der Serie 993 gebaut. Insgesamt konnte Porsche von der Baureihe 993 exakt 4.583 Einheiten des 911 Targa ausliefern. Mit der Baureihe 996 wagt Porsche nun die Revolution im Typ 911, denn der Boxer ist nun wassergekühlt. Für viele Fans zunächst nicht akzeptabel, aber der Markt gibt Porsche recht
2001: Porsche öffnet in Peking seine erste Verkaufsrepräsentanz; in den Folgejahren entwickelt sich China zum größten Absatzmarkt. Der nächste Porsche 911 Targa (Typ 996, ab August 2001) vertraut weiterhin auf ein von vorn bis hinten gestrecktes dreiteiliges Panorama-Glasdach, das elektrisch zu öffnen ist. Neu ist allerdings eine hochklappbare Heckscheibe, die wie eine praktische Heckklappe benutzbar ist, das aber nur bei geschlossenem Glasdach
2002: Die Gesamtproduktionszahl des 911 überschreitet mit 550.468 Einheiten die Halb-Millon-Marke. Auch in der Basisversion überspringt der 911 nun die 300-PS-Marke. Facelift für die Reihe 996, besonders die eigenwillig gestalteten Frontscheinwerfer („Spiegeleier-Leuchten“ genannt) werden modifiziert
2003: Als neuer Hypersportwagen geht der Porsche Carrera GT an den Start und das mit einer Adaption des Targa-Konzepts  
2004: Einführung der Elfer-Baureihe 997
2005: Im Dezember erste Presseinformationen über den Targa der Baureihe 997. Das neue Glasdach ist fast zwei Kilogramm leichter. Optische Differenzen zum Carrera Coupé ergeben sich in der Karosserie-Silhouette, die durch zusätzliche glänzende Aluminium-Zierleisten an den Dachkanten geprägt ist
2006: Ab November Auslieferung der Typen 911 Targa 4 und Targa 4S, die erstmals in der Geschichte des Porsche Targa ausschließlich mit 4x4-Antrieb lieferbar sind
2007: Für das Design des 911 Targa der Baureihe 997 erhält Porsche einen vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen vergebenen Preis
2009: Facelift für die Baureihe 997
2011: Die Bauserie 991 geht an den Start als siebte Generation des 911. Weltpremiere auf der Frankfurter Autoschau IAA
2013: Auch der Hypersportwagen Porsche 918 Spyder adaptiert das Targa-Konzept
2014: Auf der Autoshow in Detroit debütiert im Januar die nächste Generation des 911 Targa (Bauserie 991), wieder ausschließlich mit Allradantrieb. Den neuen Targa kennzeichnet wie ganz am Anfang der Targa-Geschichte ein klassisches Softtop, feststehender Überrollbügel und eine einteilige Heckscheibe, so wie es bis zur Baureihe 964 gefertigt wurde. Anders als bei den Vorgängern wird beim neuen Targa das Dachsegment auf Knopfdruck geöffnet und geschlossen. Folgende Varianten des neuen Targa sind verfügbar: 911 Targa 4, 911 Targa 4S und 911 Targa GTS
2015: Der Sauger hat ausgedient, zum Modelljahr 2016 verfügen alle Carrera und Carrera S und GTS über Turbomotoren. Mit einer Vmax von 308 km/h ist der 911 Targa GTS der bisher schnellste Targa. Der Sprint auf Tempo 100 gelingt in 4,1 Sekunden  
2016: Die Deutsche Post legt in der Serie „Klassische deutsche Automobile" eine Briefmarke mit dem Bild eines 1967er Porsche 911 Targa auf
2018: Als erster Vertreter der neuen Baureihe 992 debütiert im November das Porsche 911 Coupé
2020: Wegen der Corona-Pandemie wird die Präsentation des neuen Porsche 911 Targa im Mai online vollzogen. Bei den Händlern trifft der neue Targa im Lauf des Sommers ein. Zur Vorstellung des neuen Targa bietet Porsche das limitierte Sondermodell 911 Targa Heritage Design Edition an


Ausgewählte Porsche Targa mit Motorisierungen:
Porsche 912 (ab 1966) mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor (66 kW/90 PS)
Porsche 911 (ab 1965) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (96 kW/130 PS)
Porsche 911 S (ab 1966) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (118 kW/160 PS)
Porsche 911 T (ab 1967) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (81 kW/110 PS)
Porsche 911 L (ab 1967) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (96 kW/130 PS)
Porsche 911 E (ab 1968) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (103 kW/140 PS)
Porsche 911 S (ab 1968) mit 2,0-Liter-Sechszylinder-Motor (125 kW/170 PS)
Porsche 911 T (ab 1969) mit 2,2-Liter-Sechszylinder-Motor (92 kW/125 PS)
Porsche 911 E (ab 1969) mit 2,2-Liter-Sechszylinder-Motor (114 kW/155 PS)
Porsche 911 S (ab 1969) mit 2,2-Liter-Sechszylinder-Motor (132 kW/180 PS)
Porsche 911 T (ab 1971) mit 2,4-Liter-Sechszylinder-Motor (96 kW/130 PS)
Porsche 911 E (ab 1971) mit 2,4-Liter-Sechszylinder-Motor (121 kW/165 PS)
Porsche 911 S (ab 1971) mit 2,4-Liter-Sechszylinder-Motor (140 kW/190 PS)
Porsche 911 (ab 1973) mit 2,7-Liter-Sechszylinder-Motor (110 kW/150 PS)
Porsche 911 S (ab 1973) mit 2,7-Liter-Sechszylinder-Motor (129 kW/175 PS)
Porsche 911 (ab 1975) mit 2,7-Liter-Sechszylinder-Motor (121 kW/165 PS)
Porsche 911 SC (ab 1977) mit 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor (132 kW/180 PS)
Porsche 911 SC (ab 1979) mit 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor (138 kW/188 PS)
Porsche 911 SC (ab 1980) mit 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor (150 kW/204 PS)
Porsche 911 Carrera (ab 1983) mit 3,2-Liter-Sechszylinder-Motor (170 kW/231 PS bzw. mit 160 kW/217 PS als Katalysator-Version)
Porsche 911 Turbo (ab 1987) mit 3,3-Liter-Sechszylinder-Motor (221 kW/300 PS)
Porsche 911 Carrera 2 bzw. 4 (ab 1988) mit 3,6-Liter-Sechszylinder-Motor (184 kW/250 PS)
Porsche 911 Carrera 2 bzw. 4 (ab 1993) mit 3,6-Liter-Sechszylinder-Motor (200 kW/272 PS bzw. 210 kW/285 PS)
Porsche 911 Carrera 2 bzw. 4 (ab 2001) mit 3,6-Liter-Sechszylinder-Motor (235 kW/320 PS)
Porsche 911 Carrera 4 (ab 2006) mit 3,6-Liter-Sechszylinder-Motor (239 kW/325 PS bzw. 261 kW/355 PS)
Porsche 911 Carrera 4 (ab 2014) mit 3,4-Liter-Sechszylinder-Motor (257 kW/350 PS)
Porsche 911 Carrera 4 (ab 2014) mit 3,8-Liter-Sechszylinder-Motor (294 kW/400 PS bzw. 316 kW/430 PS)
Porsche 911 Carrera 4 (ab 2015) mit 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor (272 kW/370 PS bzw. 309 kW/420 PS bzw. 331 kW/450 PS)
Porsche 911 Carrera 4 (ab 2020) mit 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor (283 kW/385 PS bzw. 331 kW/450 PS)

Wolfram Nickel/SP-X

Es war die Zeit, als das Leben wieder schnelle Sprünge machte und das Auto zum Pulsbeschleuniger des Nachkriegs-Wirtschaftswunders avancierte – symbolisiert durch die erste Kundenabholung eines Porsche 356 in Stuttgart-Zuffenhausen. Damals, im Mai 1950, kam sie voll in Fahrt, die Erfolgsstory des Urtyps aller Porsche Serien-Sportwagen

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Renault konnte schon immer mehr als brav-bürgerliche Massenmodelle. So starteten die Franzosen mit einem futuristisch angehauchten Sportcoupé furios in die 1980er Jahre. Fuego, auf Deutsch „Feuer“, hieß der temperamentvolle Franzose, der damals Geschichte schrieb: als windschnittigster und vielerorts erfolgreichster seiner Art

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Das britische Königshaus bewahrt ihn unfreiwillig vor dem Vergessen: Der 1980 vorgestellte Ford Escort zog durch Frontantrieb und Heckklappe endlich mit dem VW Golf gleich und glänzte als globaler Bestseller. In Erinnerung bleibt er aber vor allem als Lieblingsfahrzeug von Prinzessin Diana und als Kindergarten-Taxi für Harry und William

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Mehr Sport, mehr Spaß, mehr sparen: Unter diesem Werbeslogan wirbelte der Opel Ascona vor einem halben Jahrhundert die Mittelklasse durcheinander. Während Walter Röhrl mit der fahrdynamischen und überraschend kompakten Familienkutsche auf Rallyepisten von Sieg zu Sieg eilte, stürmte Opel an die Spitze der Verkaufscharts

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Dieser Abschied schmerzte nicht nur die Cabriolet-Community: Vor 40 Jahren lief das letzte Volkswagen Käfer Cabriolet mit kultigem luftgekühltem Boxermotor vom Band. Damit endete zugleich die Fertigung des Käfers in Deutschland und der moderne Golf übernahm die Lufthoheit auch bei den familientauglichen Frischluftmodellen.

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Auch die Diskussion um eine Verkehrswende kann sie nicht einbremsen. Mindestens 30 Jahre alte Autos mit H-Kennzeichen vermehren sich weiterhin rasant, vermitteln Oldtimer doch Emotionen und schöne Erinnerungen an die Jugend. Jetzt kommt der Jahrgang 1990 dazu mit letzten DDR-Zweitakt-Typen und vielen V12-Boliden.

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Heimliche Helden gibt es überraschend viele, aber der Subaru Legacy ist vielleicht der größte. Wer weiß schon, dass diese vor 30 Jahren vorgestellten japanischen Limousinen und Kombis die weltweit meistverkauften Pkw-Modelle mit Allradantrieb verkörpern? Bis auf den Kombi Outback wirken sie brav, aber unter dem Blech verbergen sie Verblüffendes.

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Es war wie bei Tom und Jerry. Mäuseflink fuhr der erste Corsa in kultigen Comic-Filmen der großen Katze um die Nase und genauso frech setzte sich der Kleinwagen-Spätstarter an die Spitze des Segments. Heute, 37 Jahre und sechs Generationen später, startet der Corsa-E als Herzensstürmer, der sogar die kleinen PSA-Geschwister austricksen soll

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Zum 60sten Geburtstag des Mini legt David Brown Automotive eine exklusive Edition vom klassischen Mini auf. Die hat neben Extrapower einen extra hohen Preis.

Category: Allgemein , added on 2019.09.18

Immer nur sicher, seriös und solide ist langweilig. Diese Erfahrung mussten vor 40 Jahren sogar Volvo und Saab machen, denn die Verkaufszahlen für die behäbigen Schweden-Panzer stürzten ab. Was tun bei klammen Kassen? Turbo lautete die neue Technik, mit denen die Skandinavier aus trägen Familienkutschen schnelle Pulsbeschleuniger machte.

Category: Allgemein , added on 2019.08.27

Als braver Bus, kultiger Kasten mit Käfer-Technik und unkonventioneller Camper avancierte der VW Transporter zum populärsten Vielzweckmobil der Nachkriegszeit. Diesen Volkswagen liebten alle, Firmen, Familien und Aktivisten. Vor allem als sich der 1979 vorgestellte T3 mit finalem Boxer von einer wilden, verwegenen Seite zeigt.

Category: Allgemein , added on 2019.08.13

Ein Volvo verführerisch wie Ferrari, in schnelleren Formen als Jaguar, mit mehr Power als Porsche und charismatischer als die Corvette? Genau dieser Mix machte die kernig klingenden und am Ende fast unkaputtbaren P1800 Coupés zu globalen Superstars - und zur Volvo-Markenikone, die sogar den aktuellen Polestar 1 prägt.

Category: Allgemein , added on 2019.07.29