120 Jahre Renault

2018.06.28 - Wolfram Nickel/SP-X

Louis Renault hatte das richtige Gespür für gesellschaftliche Trends. Was vor 120 Jahren in einem Holzschuppen mit der Entwicklung des Direktantriebs für eine kleine Voiturette begann, wurde innerhalb weniger Jahrzehnte eines der größten Industrieunternehmen.

SP-X/Köln. Es waren die technischen Geniestreiche des Automobilpioniers Louis Renault, mit denen die Marke mit dem Rhombus weltweites Renommee errang. Aber auch als Staatskonzern und in der Allianz mit Nissan bewahrten die Gallier ihre Kreativität. Dafür stehen Kult-Modelle wie R4, R16 oder Twingo – und Erfolge in der E-Mobilität.

Diese Zahlen hätten Louis Renault gefallen: 120 Jahre nachdem der visionäre Tüftler und Techniker seine gesamten Ersparnisse einsetzte, um einen dreirädrigen De-Dion-Bouton zur vierrädrigen Renault Voiturette mit patentierter Technik zu transformieren, produziert Renault heute jährlich in 36 Werken rund 2,7 Millionen Fahrzeuge. Das Streben nach Fortschritt durch weltweites Wachstum stand schon bei dem Firmengründer im Fokus und tatsächlich hatte Louis Renault dabei erstaunliche Fortune. Seine Taxi-Flotte prägte schon 1907 das Straßenbild in London und in New York. In Deutschland zeigte Renault ab 1907 mit eigener Niederlassung Präsenz - und damit früher als alle anderen bis heute aktiven Importeure.

Renault-Oberklassemodelle waren in den 1920er und 1930er Jahren ein Inbegriff luxuriöser Avantgarde, die gegen konservative Rolls-Royce oder Maybach Erfolge erzielten. So wurden die Achtzylinder-Limousinen 40 CV unter dem Slogan „Schneller als ein Flugzeug“ beworben und die im Schwung des Art Deco gezeichneten Renault Suprastella und Reinastella glänzten auf Concours d'Elégance.

Auf der anderen Seite expandierte Renault durch populäre Kleinwagen wie den schnellen Vierzylinder 10 CV. Als erster europäischer Generalist führte Louis Renault die effiziente Fließbandfertigung nach amerikanischem Vorbild ein. 1937 präsentierte er den kleinen Renault Juvaquatre mit selbsttragender Karosserie und Einzelradaufhängung, der als Kombi Dauphinoise bis 1960 aktuell blieb.

Nach Louis Renaults Tod wurde das Unternehmen 1945 verstaatlicht, was die Kreativität der Renault-Konstrukteure aber noch zu beflügeln schien. Der knuffige Heckmotor-Kleinwagen 4 CV – von seinen deutschen Fans „Cremschnittchen“ genannt – und die 1956 lancierte etwas größere Dauphine wurden globale Bestseller.

Die Marke mit dem Rhombus wurde auch in Deutschland größter Importeur – kultige Kisten wie der Renault 4 und raffinierte Fünftürer wie der Renault 16, aber auch Kleine in Pariser Couture wie R5 und Monospace wie Twingo und Espace schickten die Franzosen auf einen Höhenflug. Grandios gescheitert ist der 1996 reprivatisierte Konzern nur mit der Rückkehr in die Oberklasse, die weder mit dem mutigen Renault 30 noch mit den gewagten Typen Vel Satis und Avantime gelingen wollte. Größe zeigen gelingt Renault besser durch Kooperationen, wie die Renault-Nissan Allianz demonstriert. Den Geist der Avantgarde hat Renault elektrifiziert – als größter europäischer E-Autobauer. (Wolfram Nickel/SP-X)

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